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Ausstellung: "Steinerne Zeugnisse des Judentums digitalisiert - Jüdische Friedhöfe und jüdisches Leben im 19. Jahrhundert im Landkreis Nordhausen"

Donnerstag, 26. August 2021 bis Sonntag, 30. Januar 2022

Mit der Ausstellung „Steinerne Zeugnisse des Judentums digitalisiert – Jüdische Friedhöfe und jüdisches Leben im 19. Jahrhundert im Landkreis Nordhausen“ setzen die Hochschule Nordhausen, die FLOHBURG | Das Nordhausen Museum, Bürgerradio ENNO und der Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. das Informationsangebot über jüdisches Leben in Nordhausen und Umgebung der vergangenen Jahre mit vielen neuen Detail-Informationen fort. 2013 beispielsweise präsentierte die FLOHBURG eine Sonderausstellung zu einigen Aspekten des jüdischen Lebens in Nordhausen, basierend auf erhaltenen Quellen des Stadtarchivs Nordhausen und mit Blick auf „75 Jahre Pogromnacht“, um Schatten der Vergangenheit zu erhellen und regionales Geschichtswissen nachhaltig weiter zu tragen. 2015 begaben sich Schülerinnen und Schüler des Staatlichen Gymnasiums Wilhelm von Humboldt auf „Spurensuche“ und entdeckten schon fast in Vergessenheit geratene Orte jüdischen Lebens in der Stadt, recherchierten dazu und übergaben der FLOHBURG eine themenbezogene Stadtführung mit selbst besprochenen Audioguides für interessierte Nordhäuser und Gäste der Stadt. Die Ausstellung 2021 basiert nicht nur auf Archivalien , sondern visualisiert 3-D-Scandaten von Grabmalen und verknüpft diese mit historischen Informationen aus Archiven, Museen und Bibliotheken. Damit wird eine nachhaltige Perspektive für den Erhalt der Grabmale als Sachzeugnisse der jüdischen Regionalgeschichte im Landkreis Nordhausen und damit eines kulturellen Erbes in digitaler Form gegeben werden. Durch das digitale und damit zeit- und ortsunabhängige Informationsangebot erfolgt zugleich die Förderung kultureller Bildung und Teilhabe. Eine begleitende Broschüre informiert über den Stand der Forschung und gibt Ausblick über den Zugewinn an Wissen und die nachhaltige Sicherung und Sichtbarmachung jüdischen Lebens im Landkreis Nordhausen.

Zum einen wird das Digitalisierungsprojekt „Jüdische Friedhöfe im Landkreis Nordhausen“ gezeigt, das die Geschichte der Friedhöfe Bleicherode, Ellrich und Nordhausen und die nachhaltige Digitalisierungsarbeit der rund 670 Grabsteine thematisiert. Mit Hilfe der digitalen Werkzeuge in der Geschichtswissenschaft werden die steinernen Zeugnisse mit ihren Inschriften als historische Quellen erschlossen und damit neue Erkenntnisse für die Forschung gewonnen. Mehr noch geht es um den Erhalt der Grabmale als Sachzeugnisse der jüdischen Regionalgeschichte und damit eines kulturellen Erbes in digitaler Form, welches sonst der Gesellschaft nicht mehr erhalten bliebe. „Geschichte wird 3D-virtuell“ an allen Orten der Welt digital nutzbar und unterstützt die Verbreitung und Bekanntheit einer sonst im regionalen Raum verhafteten Geschichte auf einem modernen Weg. Zum anderen waren die jüdischen Friedhöfe ein religiöser Lebensmittelpunkt der Gemeinden. Daher befasst sich der zweite Teil der Sonderausstellung mit der Gemeindegründung (um 1808) und den Gemeindestrukturen, mit der demografischen und beruflichen Entwicklung, mit den jüdischen Lebensmittelpunkten in Nordhausen und auch mit dem wohltätigen Engagement von jüdischen Menschen im 19. Jahrhundert. Diese Facetten geben einen Einblick in das innerjüdische Leben sowie Wirken und ebenso auf das Miteinander von Juden und nicht Juden in der Stadt.

 

Die Präsentation der Ausstellung erfolgt in den Räumlichkeiten der FLOHBURG | Das Nordhausen Museum in den nachfolgend genannten Zeiträumen zu den Öffnungszeiten des Museums (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr):

 

Grüner Salon, Teil I: „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens digital“ – Jüdische Friedhöfe im 19. Jahrhundert im Landkreis Nordhausen“

 

26.08.-10.10.2021 dann mit Teil II bis 30.01.2022

 

Sonderausstellungsraum, Teil II: „Jüdisches Leben in Nordhausen im 19. Jahrhundert“

06.11.2021-30.01.2022

 

In der FLOHBURG gilt das Konzept für museumspädagogische Angebote unter Berücksichtigung der coronabedingten Kontakt – und Hygienevorschriften in den städtischen Museen Nordhausen.