„Weggesperrt“

Fächerübergreifendes mehrtägiges Kunstprojekt mit geschichtlichem Bezug in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Foto: Joachim Heise

In der Zeit vom 4. März bis zum 6. März 2014 nahmen 49 Schüler|innen aus zwei zehnten Klassen des Niedersorbischen und des Steenbeck-Gymnasiums zu Cottbus im Rahmen des Geschichtsunterrichts in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus an Workshops teil. Die Schüler|innen näherten sich dem Thema „Politische Haft“ über künstlerische Zugänge verschiedener Genres, wie Gestalten von Faltrollos, Choreographie, Verdichten und Nacherzählen, Geräuschcollagen, Fotografie, Literatur und bildhaftes Gestalten.

In Vorbereitung des Kunstprojektes riefen die Geschichtslehrer das Wissen der Schüler|innen über die ehemalige DDR aus dem Elternhaus, dem Geschichtsunterricht und aus Presse, Funk und Fernsehen in Erinnerung und bereiteten die Jugendlichen speziell auf die Themen Verfolgung, Verrat, Trennung, Haft, Isolation, Verzweiflung, Tod, Widerstand, Freundschaft, Solidarität, Liebe, Hoffnung, Freiheit u.a. vor.

Am ersten Tag informierten sich die Schüler|innen während des Besuchs der neuen Dauerausstellung und in einer Führung durch das Gefängnis-Areal und die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus über deren Geschichte, erfuhren Wissenswertes zum Haftalltag und besichtigten ehemalige Haft- und Arrestzellen. In Gesprächen mit den ehemaligen politischen Häftlingen Siegmar Faust, Joachim Heise und Gino Kuhn lernten die Schüler|innen deren Schicksale, die Handhabung des politischen Strafrechts in der DDR und die größtenteils unbestrafte Justiz-Willkür kennen.

In einem vorbereiteten Lernzirkel bearbeiteten die Jugendlichen themenbezogene Aufgaben und erfassten die besondere Funktion des Cottbuser  Strafvollzugs sowie die Haftbedingungen im Zuchthaus

Zum Abschluss des ersten Tages trafen sich die Schüler|innen im Kinosaal in der zweiten Etage des  Zuchthauses, werteten die Eindrücke des Tages aus und präsentierten ihre neuen Erkenntnisse.

Die Tage zwei und drei des Kunstprojekts gehörten der künstlerischen Darstellung und Präsentation dessen, was sich die Schüler|innen am ersten Tag erarbeitet hatten und aus Unterlagen, wie Bilder, Dokumente, Gedichte, Prosa und Aussagen, die von ehemals Inhaftierten für die politische Bildung bereit gestellt wurden, entnehmen konnten.

Das Initiates file downloadAngebot an künstlerischer Betätigung war vielfältig und wurde durch professionelle Künstler und Pädagogen begleitet:

Fazit:

„Für uns alle war es ein sehr guter Workshop, da der methodische und der informative Teil des Projekts wegen der in den Gruppenresümees genannten Gründe sehr stimmig war und uns auch durch die Kooperation mit der Klasse vom NSG auch eine gute gemeinsame Arbeit als auch ein besseres Kennenlernen ermöglicht wurde. Wir, die Klasse 10/1, würden daher das Projekt in dieser Form für künftige 10. Klassen weiterempfehlen wollen.“

 

„Danke für dieses schöne Projekt!“

Nordhausen, den 07.04.2014

RAG Thüringen