Schüler-Workshop in der Gedenkstätte Point Alpha

Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes, als Unterricht am authentischen Ort, unternahmen am 14. Mai 2014   62 Schüler|nnen mit Lehrern und Begleitern eine Exkursion zur Gedenkstätte Point Alpha  an der hessisch-thüringischen Grenze.

Von unserem Verein organisiert und gefördert und ebenfalls vom Staatlichen Schulamt Nordthüringen gefördert erfolgte in Abstimmung zwischen Lehrern|nnen, Gedenkstätten-Pädagogen und Vereinsvertretern die Festlegung des Programms und des Ablaufes der Workshops in der Gedenkstätte Point Alpha.

Für die beiden Workshops  „Kalter Krieg“ und „Haus auf der Grenze“ bot die Gedenkstätte die Möglichkeit eines interaktiven, forschenden Lernens am authentischen Ort unter dem Motto:

 

                        „Sehen – Verstehen – Kommunizieren und Reflektieren“.

 

Dabei waren die Schüler|innen aktiv an der Erweiterung ihres geschichtlichen Wissens beteiligt.

 

Sehen: Gemeinsame Führung

Ausgangspunkt für das Lernen am authentischen Ort  war das „Haus auf der Grenze“, das seit dem 26. März 2014, mit neuen Konzept und nach einem mehrmonatigen Umbau Sammlungsgegenstände, Originaldokumente, Zeitzeugenberichte usw. präsentiert. Weiterhin waren im Außenbereich die Mustergrenze , der historische Ort des US-Camps   und die dortige Ausstellung zum Thema „Kalter Krieg“ zu sehen. Während der Führungen vermittelten die Gedenkstätten-Pädagoginnen den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über den authentischen Ort bzw. machten die unmittelbare Wirkung des Ortes erlebbar.

 

Verstehen: Gruppen- und Partnerarbeit

Durch einen Impulsvortrag der Pädagoginnen klärten und strukturierten die Schüler|innen zur   Neuesten Deutschen Geschichte ihr Vorwissen und legten so die Basis für eine selbstständige Erarbeitung begrenzter Themenkomplexe. Auf dem Gedenkstättengelände gingen die Schüler|innen auf Spurensuche, um für ihre Themenkomplexe zu recherchieren, indem sie Exponate, Dokumente, Filmausschnitte  und Zeitzeugenberichte  auswerteten

 

Kommunizieren und Reflektieren: Präsentation

Die Arbeitsgruppen, 4 bis 6 Schüler|innen, bearbeiteten und präsentierten ihre Recherche-Ergebnisse und kamen in  Aussprachen  mit ihren Mitschülern zum gedanklichen Austausch, um für alle Schüler|innen eine Auseinandersetzung mit den benannten Themen zu erreichen. Aus den verschiedenen Einzelaspekten entstanden so differenzierte Gesamtbilder. Am Ende stand dann eine abschließende Reflexion „zum einen über den Begriff  und vor allem die Bedeutung von 'Freiheit' oder zum anderen über die ernsthafte Bedrohung der Menschheit durch die atomare Abschreckung und die Schuld am Kalten Krieg.“ (Text aus Bildungsangebot der Gedenkstätte Point Alpha)        

Rückblickend auf die Exkursion fertigten die Schüler|innen Tagesberichte bzw. Rezensionen zu den Themen der Workshops an.

Beispielhaft und auszugsweise sollen einige wenige Worte von Schülern|innen zur Exkursion die Bedeutung der Politischen Bildung im Zusammenwirken von Schule und Gesellschaft verdeutlichen:

Louisa Hoffmann und Henriette König

„Nach einem eindrucksvollen Tag waren wir alle wirklich froh, dass wir in einem vereinten Land  mit vielen Freiheiten aufwachsen können und „Point Alpha“ nur noch als Gedenkstätte für jene Zeit steht.“

Kim Lena Jäger

„Nach einem langen Tag voller neuer Eindrücke, erschreckender Bilder, aber auch ergreifender Geschichten, ging eine Exkursion in die Heimatgeschichte zu Ende.“

 

Max Moses und Julius Berger

„Während dieser vom Verein 'Für Demokratie – Gegen Vergessen' bedeutend unterstützten Exkursion wurden interessante Fakten über den Eisernen Vorhang und Geschichten von Einzelpersonen der damaligen Zeit überzeugend durch pädagogische Mitarbeiter dargelegt. Von allen Schülern konnten der ehemalige NATO-Beobachtungsstützpunkt Point Alpha, das Museum zur ehemaligen innerdeutschen Grenze und die dazwischenliegenden Grenzanlagen besichtigt werden. Leider war aufgrund der Erledigungspflicht von in der Einführungs-präsentation aufgetragenen Recherchearbeiten jedoch nur sehr wenig Zeit, persönliche Interessenschwerpunkte zu setzen. Wobei die anschließende Präsentation in den zwei vorher gebildeten Gruppen einen guten Gesamtüberblick über unter anderem die Funktionsweise von Selbstschussanlagen, Überwachungsmethoden und Schonungslosigkeit der NVA-Grenz-truppen liefern konnte.“

Hanna Mackerodt und Celine Adam

„Da jede Gruppe ein anderes Thema zur Grenze und DDR hatte, konnten die Schüler von den jeweils anderen Themen viel neues Erfahren. Themen waren zum Beispiel Zwangsarbeit, Flucht und Tod, und der Grenzverlauf.“

Die Schilderung von Laura Michelle Schulz und Marie Scharff in Wort und Bild lassen den Tag der Exkursion, 14. Mai 2014, eindrucksvoll Revue passieren.