Jungsein in der Diktatur. Wanderausstellung in der „Flohburg – Das Nordhausen Museum“ eröffnet

Joachim Heise

Die interaktive Wanderausstellung „Von Liebe und Zorn. Jungsein in der Diktatur“ wurde am Dienstag, dem 11. Dezember in Anwesenheit von über 100 Besuchern, darunter erfreulicherweise vielen Jugendlichen, durch den Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen, Dr. Klaus Zeh, eröffnet. OB Zeh wies in seiner Begrüßungsrede auf die Bedeutung lebendiger Geschichtsvermittlung, vor allem für die heranwachsende Generation, hin; er unterstrich, dass die freiheitlich demokratische Grundordnung jeden Tag wieder erstritten und bewahrt werden muss. Neben einigen Anmerkungen zum Inhalt, warb er zur regen Teilnahme am Begleitprogramm.

Marina Böttcher und Uwe Kulisch (Bild), beide Autoren und Kuratoren der Ausstellung, führten in die Thematik ein und erläuterten die Gründe für die personelle Besetzung mit ostdeutschen Personen für die Autorenschaft und den beratenden Fachbeirat. „Geschichte sollte von denen dargestellt und interpretiert werden, die sie erlebt haben!“ Böttcher und Kulisch zeigten für die Dauer der Ausstellung die Möglichkeiten für politische Bildungsarbeit auf, wie

  • Informationen zu einzelnen Themengebieten der Ausstellung, bspw. Lebensmodelle, Bedeutung der Musik in dieser Zeit, Repressionsmechanismen gegen DDR-Jugendliche durch Politisch Operatives Zusammenwirken der Staatssicherheit, Jugendkultur in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR.
  • Zu jedem Themenblock der Ausstellung kann referiert bzw. ein Projekttag angeboten werden.
  • Eine mediative Diaperformance,  zur Einstimmung auch mit musikalischer Begleitung, kann gezeigt werden.
  • Podiumsdiskussionen mit Zeitzeugen/innen und Moderation sind möglich und
  • Führungen zu besonderen inhaltlichen Schwerpunkten.

Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung übernahm in hervorragend gekonnter Manier der Nordhäuser Künstler Ronald Gäßlein, er brachte Songs bzw. Lieder von RENFT und Wolf Biermann zum Vortrag.
In einem Schlusswort dankte die Leiterin der „Flohburg – Das Nordhausen Museum“, Frau Dr. Klose, den Veranstaltern der Ausstellung – der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, der bundesweiten Vereinigung Gegen Vergessen Für Demokratie e.V./Regionale Arbeitsgruppe Thüringen und der Stadt Nordhausen, sowie den Mitarbeitern/innen der Flohburg – für ihr Engagement beim Zustandekommen der Ausstellung und wies auf Veranstaltungen am 11. und 25. Januar und 28. Februar 2013 hin, die nochmals in der Tagespresse angekündigt werden.

Frau Dr. Klose forderte die Nordhäuser Schulen auf, von der Möglichkeit eines „Unterrichtes am anderen Ort“ Gebrauch zu machen. Anmeldungen sind unter folgender Telefonnummer erbeten: 03631-4725680

Viele Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, mit den Autoren und Kuratoren über die Ausstellung ins Gespräch zu kommen.

Die Ausstellung kann im Rahmen der Öffnungszeiten der Flohburg, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, besucht werden.