DDR-Geschichte in der Schule 2013/14

Thema „25 Jahre Friedliche Revolution“

Bildungsangebote der RAG Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen in Sachsen-Anhalt, den Landeszentralen für politische Bildung in Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Projektbüro für politische Bildung Hildebrandt zur DDR-Geschichte

im Unterricht für Schüler und Lehrkräfte aller Schularten der beiden Bundesländer.

Im Jahr 2013 hatte die RAG wieder zahlreiche Projekttage an den Gymnasien und Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt und erstmals in Thüringen organisiert. Der didaktische Ansatz, die Schüler/innen über das Thema „Schule in der DDR“ für die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik zu interessieren, war ausgesprochen erfolgreich. Wir konnten sie auf diese Weise dort abholen, wo in ihrem Leben – altersentsprechend – ein existentieller Schwerpunkt liegt, nämlich bei den eigenen Erfahrungen im Erziehungssystem.

In diesem Jahr haben wir an diese positiven Erfahrungen angeknüpft und – aus gegebenem Anlass – das Thema „25 Jahre Friedliche Revolution“ gewählt, bei den Projekten mit der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt im Rahmen der Lutherdekade unter dem besonderen Schwerpunkt „Protestanten in der DDR“. Bei der Generation der Klassen zehn bis zwölf, die bereits im vereinigten Deutschland geboren ist, stellt sich nicht mehr die Aufgabe, eigene Erinnerungen zu aktivieren, sondern das Wissen aus dem Geschichtsbuch und – wenn es gut geht – aus den Erzählungen der Eltern und Großeltern mit den eigenen existentiellen Fragen zu verknüpfen. Hier lag wiederum der pädagogische Ansatz: Die intensive Berichterstattung in den Medien über den „Arabischen Frühling“, und – ganz aktuell – die Ereignisse in der Ukraine und in Syrien und im Irak (IS!) gab den Erfahrungshorizont (wenn auch nur medial vermittelt für die Jugendlichen ab.

Die Unterrichtsprojekte sind vom Landessprecher von „Gegen Vergessen – Für

Demokratie e. V.“, Dipl.-Päd. Theol. Lothar Tautz (zu DDR-Zeiten Jugendpfarrer), jugendgemäß medial aufbereitet worden. Auch in diesem Berichtszeitraum geschah das unter der organisatorischen und inhaltlichen Leitung des Projektbüros für politische Bildung von Annette Hildebrandt. Eine Besonderheit in diesem Jahr war der durch die Projekte initiierte Kommunikationsprozess an den Veranstaltungsorten, wo Stadtverwaltungen, - archive und -museen, Kirchengemeinden und Einzelpersonen sich an der lokalspezifischen inhaltlichen Vorbereitung des Unterrichts bereitwillig und intensiv beteiligten.

 Insgesamt sind 47 Projekttage durchgeführt worden. Über 290 Multiplikatoren

(Geschichtsmesse), 1.414 Schüler/innen und 134 Lehrkräfte wurden erreicht.

Soweit die Referenten das beurteilen können, haben Lehrkräfte und Jugendliche das Projekt sehr positiv aufgenommen. Mit den Lehrerinnen hat sich ein intensiver Dialog zum jeweiligen Thema entwickelt, die (Nach-) Gespräche fanden teilweise auch auf Einladung oder in Anwesenheit der Schulleitung statt.

In jedem Fall gab es ein durch die Schüler überreichtes Dankeschön-Präsent und – was am erfreulichsten gelten kann – spontanen Beifall der Jugendlichen. An allen Projektorten wurde der Wunsch nach einer Wiederholung im nächsten Schuljahr ausgesprochen.