25 Jahre Friedliche Revolution - mit Zeitzeugen im Gespräch

Die Schüler_innen der BG 13 nahmen am 23. Juni 2014 im Rahmen des Geschichtsunterrichts an einem Projekt teil, das ihnen das Leben in der DDR näher brachte. Dabei wurde deutlich, dass diese Lebensumstände vor 25 Jahren dazu führten, dass die Menschen auf die Straße gingen, um für Freiheit und ein besseres Leben zu demonstrieren. Konzipiert und durchgeführt wurde das Projekt von Annette Hildebrandt und Lothar Tautz, die schon vor 1989 die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR kritisiert hatten. Beide gehörten der Friedensbewegung in der DDR an, die sich in den 1970er und 1980er Jahren im Schutzraum der evangelischen Kirche formiert hatte. Im ersten Teil des Projektes wurde an ausgewählten Beispielen thematisiert, warum die DDR eine Diktatur war, in der kein Widerspruch geduldet wurde. Anhand von Liedern („Sag mir, wo du stehst") und einzelnen Themenfeldern („Stasi auf dem Schulhof") erfolgte eine Annäherung an das Thema. Dabei bereicherten die persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen der beiden Referenten die Darstellung. Im zweiten Teil wurden die biografischen Aspekte in den Mittelpunkt gestellt. Grundlage dafür bildet das Buch „Don't Worry, Be happy!", das Annette Hildebrandt und Lothar Tautz gemeinsam geschrieben haben. Darin schildern sie ihr unangepasstes und schwieriges Leben in der DDR. Textauszüge aus diesem Buch wurden in einer Gruppenarbeitsphase von den Schüler_innen gelesen. Und im Anschluss daran folgten Gesprächsrunden zu diesen Texten, wobei hier der Schwerpunkt auf dem Thema Ausreise lag. Unter Einbeziehung lokaler Ereignisse - wie z. B. dem Weißen Kreis in Jena, einer Gruppe von Ausreiseantragstellern - ergaben sich interessante Diskussionen, die verdeutlichten, wie weitreichend ein solcher Schritt in der DDR gewesen war. Denn nicht nur die Ausreiseantragsteller mussten mit dem Verlust ihres sozialen Status umgehen. Auch für Freunde und Bekannte bedeutete dies, dass für sie wichtige Menschen aus ihrem Lebensumfeld für immer verschwanden. Nach fast vier Stunden intensiver Auseinandersetzung und Gespräch zum Thema DDR war klar geworden, dass die Friedliche Revolution vor 25 Jahren für viele Menschen den Aufbruch in ein neues, freies Leben bedeutete. Und vor allem diese damals errungene Freiheit gilt es zu bewahren.

 

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