Veranstaltungen

Widerstand und Verfolgung in Südhessen - Netzwerke und Lernorte außerschulischer Projektarbeit in der Region Darmstadt - Multiplikatorenfortbildung für Lehrerinnen und Lehrer und Beschäftigte in der Erwachsenenbildung und Jugendarbeit

Donnerstag, 20. April 2017

Programm:

09.00 Uhr: Klaus Müller (Gegen Vergessen Für Demokratie e.V./RAG Südhessen): Begrüßung

09.15 – 10.00: Prof. Dr. Walter Mühlhausen: Warnungen vor und Widerstand gegen den Nationalsozialismus – Carlo Mierendorff - Vortrag und Diskussion

10.00 – 10.45: Dr. Peter Engels: Widerstand und Verfolgung in Darmstadt 1933-1945: Theodor Haubach, Ludwig Schwamb, Wilhelm Leuschner, Hermann Falck,Georg Fröba - Vortrag und Diskussion

10.45 – 11.00: Pause

11.00 – 11.45: Dr. Dirk Strohmenger: „Eine Verbringung ins Konzentrationslager wäre angebracht...“ – Widerstand und Verfolgung im ländlichen Südhessen

während der NS-Zeit Vortrag und Diskussion

11.45 – 13.00: Mittagspause

13.00 – 14.15: Bernhard Schütz (Darmstädter Geschichtswerkstatt e.V.): Stadtrundgang zu Widerstand und Verfolgung in Darmstadt 1933 bis 1945

14.15 – 14.30: Pause

14.30 – 16.00: Harald Höflein (Hessisches Staatsarchiv Darmstadt): Vorstellung und Sichtung exemplarischer Archivmaterialien

16.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Unkostenbeitrag: 10,00 € (wird zu Beginn der Tagung erhoben)

Anmeldeschluss: Freitag, den 24. März 2017 –

Anmeldeadresse: Gegen Vergessen Für Demokratie e.V., Südhessen:

klausmueller-walldorf@t-online.de

 

Die Fortbildungsveranstaltung beschäftigt sich zentral mit dem lokalen Widerstand und der Verfolgung in der Region Südhessen und Darmstadt.

Drei Vorträge führen in das Thema ein:

Prof. Dr. Walter Mühlhausen, Historiker an der TU Darmstadt und Geschäftsführer der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg beschäftigt sich mit Carlo Mierendorff. Als Schriftsteller und Politiker warnte Mierendorff bereits in den frühen 20er Jahren vor dem heraufziehenden Nationalsozialismus. In den Jahren 1928 bis 1933 war er Pressesprecher des

hessischen Innenministers Wilhelm Leuschner und seit 1930 auch Reichstagsabgeordneter der SPD. Schon im April 1933 wurde er in das KZ Osthofen verbracht und dort schwer misshandelt.

Der Leiter des Darmstädter Stadtarchivs, Dr. Peter Engels, befasst sich mit dem Thema des politischen und persönlichen Widerstands in Darmstadt in der Zeit des Nationalsozialismus. In seinem Vortrag stellt er einige besonders herausragende Persönlichkeiten des individuellen Widerstandes vor.

Dr. Dirk Strohmenger, Historiker und Lehrer an der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim, beschäftigt sich mit dem Thema Widerstand und Verfolgung im Odenwald. Die „kleinen Ortschaften“ von Südhessen, sei es an der Bergstraße, dem Odenwald oder dem Hessischen Ried, stehen im Mittelpunkt des Vortrages. Welche Möglichkeiten bieten der jeweilige Schulstandort oder die Wohnorte der Schülerinnen und Schüler, um das Thema „Widerstand im

Nationalsozialismus“ zu behandeln? Bieten zeitgenössische Akten das Potenzial, um außerschulische Lernorte im Nahbereich der Schüler zu generieren? Welche unterschiedlichen Formen des Widerstandes, der Dissidenz oder der Resistenz werden greifbar? Anhand von Beispielen aus Südhessen wird widerständiges Verhalten, das nicht die Regel war, von den Anfängen des „Dritten Reichs“ bis 1945 aufgezeigt.

Bernhard Schütz, Lehrer an der Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt, gibt ab 13.00 Uhr in einem historischen Stadtrundgang einen Einblick in die Praxis kritischer Geschichtsvermittlung durch die Darmstädter Geschichtswerkstatt. In dem seit fast 20 Jahren laufenden Projekt „Darmstädter Stadtrundgang 1933-1945“ geht es darum, am Beispiel konkreter Ereignisse und Personen in

Verbindung mit ausgewählten Stationen die Geschichte von Widerstand und Verfolgung in der Region Darmstadt darzustellen. Für diesen Tag bieten wir quasi einen Auszug aus der umfassenden Stadtführung - mit dem thematischen Schwerpunkt: „Zwischen Nonkonformität und Widerstand“.

Im dritten Teil der Veranstaltung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich einen Einblick in vorbereitete Archivunterlagen zu verschaffen und sich anschließend gemeinsam zu überlegen, wie diese in der pädagogischen Praxis Verwendung finden können. Der Darmstädter Archivpädagoge Harald Höflein gibt Hinweise dazu, wie – auch mit Schülerinnen und Schülern – im Staatsarchiv an diesen Materialien gearbeitet werden kann.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom Staatlichen Schulamt für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und

die Stadt Darmstadt.

Das Programm als Initiates file downloadDownload