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Filmvorfühung: Der Jude mit dem Hakenkreuz. Eine deutsche Familiengeschichte

Donnerstag, 1. März 2018

Im Jahre 2004 begegneten sich auf dem Mainzer Theaterplatz zwei ältere Männer: Kurt Beckhardt und Werner Lahr. Die beiden sind Brüder. Das hatten sie erst wenige Tage vor ihrem Treffen erfahren. Bis dahin waren sie sich noch nie in ihrem Leben begegnet: 1934 hatte Kurts jüdischer Vater Fritz Beckhardt eine Affäre mit einem "arischen" Dienstmädchen. Der WDR-Dokumentarfilm von 2007 zeigt die Geschichte von Fritz Bechardt und seiner Familie. Er erzählt von den zunehmenden Anfeindungen in der kleinen hessischen Idylle, von der Flucht der Beckhardts vor dem Holocaust, deren Weg ins Exil und der Rückkehr in die Heimat.

Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Lorenz S. Beckhardt, dem Engel von Fritz Beckhardt, statt. Er — Jahrgang 1961 — hat ein katholisches Internat in Bonn besucht und anschließend Chemie studiert. Dass er jüdische Wurzeln hat, erfährt er erst als 18-jähriger. Das ändert sein Leben.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Das Buch "Der Jude mit dem Hakenkreuz" von Lorenz S. Beckhardt, Aufbau-Verlag Berlin 2014, kann am 1. März an einem Büchertisch im Kino erworben werden.