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Die hessische Verfassung von 1946 - Entstehung und Entwicklung

Donnerstag, 17. November 2016

Am 1. Dezember 2016 wird die hessische Verfassung 70 Jahre alt. Am 1. Dezember 1946 wurde sie mit 76,8% der damaligen Wahlbevölkerung Hessens angenommen. - Aus diesem Anlass spricht Prof. Dr. Walter Mühlhausen - Historiker und Geschäftsführer der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg - zur Entstehung und Entwicklung dieser ersten noch gültigen Verfassung eines Bundeslandes nach 1945.

 

Es gehört zum Erstaunlichen der hessischen Nachkriegszeit, wie rasch nach der

 

Befreiung vom nationalsozialistischen Joch die Demokratie wieder aufgebaut wurde.

 

Das geeinte Land Hessen war erst im September 1945 von den Amerikanern aus der Taufe gehoben worden. Das entsprach Forderungen, die auch von den Hessen, insbesondere Darmstädtern erhoben wurden. Das neue Land wurde bereits am 1. Dezember 1946 mit der Volksabstimmung über die Verfassung, die gleichzeitig mit den ersten Landtagswahlen stattfand, zum Verfassungsstaat. Das ist umso, als der Wiederaufbau auf Trümmern erfolgte: Die Städte lagen in Schutt und Asche, die Bevölkerung war mental und kräftemäßig ausgelaugt und belastet mit den alle Bereiche erfassenden Folgelasten von Diktatur und Krieg. Die Hessische Verfassung, die mit ihren sozialen Rechten als die fortschrittlichste ihrer Zeit galt, basierte im Wesentlichen auf einem Kompromiss von SPD und CDU, zu

 

dem ganz entscheidend Politiker aus Darmstadt beitrugen.

 

Der Vortrag beleuchtet die Grundsteinlegung der Demokratie in Hessen unter dem Schutzschirm der Amerikaner. Er zeigt die Konflikte bei der Gestaltung der

 

Verfassung, widmet sich Dissens und Konsens zwischen den hessischen

 

Politikträgern, aber auch zwischen Hessen und Amerikanern im Lichte der Zeit.

 

 

 

(vgl. auch: Darmstädter Echo, 29. November 2016, S. 12)