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Überleben in der Katastrophe: Hermann Diamanski (1910-1976). Vortrag von Prof. Dr. Heiko Haumann (Geschichte, Basel/Elzach-Yach)

Dienstag, 17. September 2013

Veranstalter: Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg und Sektion Südbaden von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Seemann, Kommunist, aktiv im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg, Ältester im »Zigeunerlager« in Auschwitz: dies sind Stationen im Leben von Hermann Diamanski. Nach dem Krieg machte er Karriere in der Sowjetischen Besatzungszone und dann in der DDR, kam dort aber bald in Konflikt mit dem Staatssicherheitsdienst. Auch nach seiner Flucht in den Westen geriet er zwischen alle Stühle. Im Frankfurter Auschwitz-Prozess trat er als Zeuge auf.

Diese schier unglaubliche Biographie gewährt Einblicke in Brennpunkte der Geschichte und in die Verflochtenheit von privatem Leben und weltpolitischen Geschehnissen. Darüber hinaus wird deutlich, welche Auswirkungen traumatische Erfahrungen haben, wie Erinnerung konstruiert wird und warum auch Erinnerungslücken sprechend sein können.

Sie sind eingeladen, sich mit einem Abschnitt der deutschen Geschichte aus dem Blickwinkel eines »einfachen Mannes« zu befassen und von einer Lebensgeschichte zu hören, in der aktiver Widerstand gegen das NS-Regime, Tätigkeit als Funktionshäftling im KZ Auschwitz und Geheimdienstaktivitäten in der Nachkriegszeit aufeinander folgen.