Veranstaltungen

Eugen Kogon (geb. am 2. Februar 1903 in München, gest. am 24. Dezember 1987 in Königstein im Taunus). Vortrag von Dr. Michael Kogon (Füllinsdorf/Schweiz)(Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aus erster Hand“ – Erlebtes und Erforschtes aus der Zeit)

Dienstag, 18. Februar 2014

Veranstaltung der Katholischen Akademie Freiburg und der Sektion Südbaden von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Seine Lebensvision verwirklichte Eugen Kogon, Autor des Bestsellers »Der SS-Staat« (1947), unter je veränderten Umständen im »Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden«. Vor 1938 arbeitete er in Wien als Journalist, wurde bei Reisen in Deutschland mehrfach verhaftet und von 1939 bis 1945 als politisch mißliebig im KZ Buchenwald inhaftiert. Als streitbarer Autor forderte er nach dem Krieg eine Selbstbesinnung der Deutschen und kritisierte zugleich die Rede von der deutschen Kollektivschuld. Als Politologie-Professor in Darmstadt, als Präsident der Europa-Union und als Mitherausgeber der Zeitschrift »Frankfurter Hefte« suchte er gesellschaftliche Kräfte, die er für seine Vision der Erneuerung gewinnen wollte: zuerst die Verfolgten des Nazi-Regimes, dann die Europäer, dann die studentische Jugend der sechziger Jahre, dann die Gewerkschaften. Im hohen Alter unterstützte er die Friedensbewegung der achtziger Jahre. Heute scheint Eugen Kogon weitgehend vergessen. Wer war dieser wortgewaltige Mahner für eine »soziale Republik«?

Sie sind herzlich eingeladen, im Blick auf den Lebensweg von Eugen Kogon neu auf Ereignisse und Einschätzungen des vergangenen Jahrhunderts zu schauen.