Dr. Falk Pingel
Tel: 0521 21253
Günter Garbrecht
Mobil: 0163 8842518gunter.garbrecht(at)icloud.com
„Das Schicksal der 5,3 Millionen sowjetischer Kriegsgefangener aus dem Erinnerungsschatten herausholen!“
Bundespräsident Joachim Gauck rief mit diesen Worten am 8. Mai 2015 in Stukenbrock/Senne (in der Nähe von Bielefeld gelegen) zur Weiterentwicklung der bestehenden Dokumentationsstätte „Stalag 326“ („Stammlager“ für sowjetische Kriegsgefangene im „Dritten Reich“) zu einer Gedenkstätte von überregionaler und internationaler Bedeutung auf. Das furchtbare Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen hatte bis dahin nur eine untergeordnete Rolle in der deutschen Erinnerungspolitik eingenommen und seine Beurteilung war zudem von politischen Kontroversen gekennzeichnet. Über 3 Millionen, d.h. etwa zwei Drittel, der sowjetischen Kriegsgefangenen wurden während ihrer Gefangenschaft Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, die hinter der Front nicht aufhörte, sondern auf den Gewaltmärschen sowie in den Lagern der besetzten Gebiete und des Reiches fortgesetzt wurde. Nur wenige Gedenkorte erinnern bisher an diese Fortsetzung des Vernichtungskrieges mit zivilen Mitteln unter der Verantwortung der Wehrmacht.
Die Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe unterstützt die Bestrebungen zum Ausbau der Dokumentationsstätte „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock und wirbt dafür in der Region, auf Landes- und Bundesebene in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen der Region wird sie im Herbst 2020 eine Tagung zum Thema „Ausgrenzung und Vernichtung von sowjetischen Kriegsgefangenen im Dritten Reich und die Zusammenarbeit von Wehrmacht und SS“ veranstalten.
Literatur
„Keine Kameraden“ – das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener im Nationalsozialismus. Zur Ausgestaltung der Gedenkstätte „Stalag 326“ und des sowjetischen Ehrenfriedhofs in Stukenbrock/Senne zu einer Gedenk- und Begegnungs-stätte von überregionaler und internationaler Bedeutung, Hrsg. Falk Pingel für den Initiativkreis zur Unterstützung des Ausbaus der Gedenkstätte Stalag 326, Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler, 2019
Das Stalag 326 in Stukenbrock/Senne – zum Fortwirken der Lagergeschichte über den Krieg hinaus: Die Repatriierung sowjetischer Kriegsgefangener und die Internierung von NS-Funktionsträgern und die Internierung von NS-Funktionsträgern. Tagungsdokumentation mit Denkschrift „Kriegsgefangenenlager Stalag 326 in Stukenbrock/Senne. Ein europäischer Erinnerungsort gegen rassistische Gewalt - für Versöhnung und Verständigung“, Hrg. Falk Pingel für die Regionale Arbeitsgruppe Ostwestfalen-Lippe „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ (Bielefeld:Universitäts Verlag Webler, 2021)
Die "Denkschrift zum Ausbau der Gedenkstätte „Kriegsgefangenenlager Stalag 326“ in Stukenbrock/Senne. Ein europäischer Erinnerungsort gegen rassistische Gewalt - für Versöhnung und Verständigung" können Sie hier in der Gesamtfassung und hier in der
Kurzfassung herunterladen.
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