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Vortrag zur Sonderausstellung "1918 - Zwischen Niederlage und Neubeginn" von Prof. Dr. Walter Mühlhausen: Eine überflüssige Revolution? Parlamentarisierung, Kriegsende und Novemberumsturz 1918

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Am 9. November 1918 rief der gebürtige Kasseläner Philipp Scheidemann vom Berliner Reichstag die Republik aus und versetzte damit der auf dem Totenbett aufgebahrten Monarchie den finalen Stoß. Die Tage zuvor von den Matrosen an Nord- und Ostsee entfachte Revolutionsbewegung war am Ziel: Das Kaiserreich war Geschichte, der Weg führte nunmehr in die Republik. Aber war der Umsturz tatsächlich notwendig gewesen, um die Demokratie in Deutschland zu begründen? Denn am 2. Oktober war im Zeichen der sich abzeichnenden Kriegsniederlage unter Prinz Max von Baden die erste parlamentarische Regierung gebildet worden, der erstmals auch Sozialdemokraten angehörten, unter ihnen Scheidemann. Die Regierung hatte verfassungsrechtliche Reformen verabschiedet, die durchaus geeignet waren, den allmählichen Übergang in die Demokratie einzuleiten.

Prof. Dr. Walter Mühlhausen, Vorstandsmitglied der Stiftung-Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und apl. Professor an der TU Darmstadt, zeichnet die entscheidenden Wochen im Herbst 1918 unter der Frage nach, ob die Revolution eine überflüssige war.