Veranstaltungen

Führung durch das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma - mit Romani Rose

Samstag, 12. März 2016

Das 1997 in der Heidelberger Altstadt eröffnete Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma informiert über die 600-jährige Geschichte und Kultur dieser Minderheit in Deutschland.

Zentralen Stellenwert nimmt in der Ausstellung die Verfolgung und Ermordung durch die Nazionalsozialisten ein. Das Heidelberger Dokumentationszentrum ist die wichtigste deutsche Gedenkstätte für das NS-Völkermordverbrechen an dieser Minderheit. Bewusst stellt die Ausstellung den menschenverachtenden Täterdokumenten die privaten Zeugnisse der Opfer gegenüber: historische Privat- und Familienfotos, die Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Sinti und Roma geben.

Antiziganismus wie der Antisemitismus wiesen von Anfang an religiöse Aspekte auf, indem man "Zigeuner" als Heiden oder gar als Verbündete des Teufels stigmatisierte. Wie die Juden, so wurden auch Sinti und Roma in der Folge immer wieder zu Sündenböcken für alle möglichen Missstände gemacht. Es finden sich grundlegende Parallelen zwischen der Shoa und dem Völkermord an den Sinti und Roma im nationalsozialistisch besetzten Europa. Ein nationales Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma gibt es seit 2012 in Berlin, es befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Reichstagsgebäude. Heute leben in Deutschland 70.000 Sinti und Roma. Sie sind eine nationale Minderheit. Und Bürgerinnen und Bürger dieses Staates.

> Führung mit Romani Rose, Vorsitzender des Dokumentationszentrum sowie Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma. Dieser wird sich auch Zeit für Fragen und Diskussion nehmen.

> Besuch und Führung sind kostenfrei - bei eigener Anreise