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Clara Imwehr - ein literarisches Portrait

Samstag, 25. April 2015

Die Literatin Irmentraud Kiefer stellt die Chemikerin und Pazifistin Clara Imwehr (1870-1915) anlässlich des Karlsruher Kulturfestivals Frauenperspektiven "Über Arbeit - Über Leben" vor. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Constanze Ihle am Chapón.

Im Jahr 1900 hat Clara Imwehr als erste deutsche Chemikerin an einer deutschen Universität (Breslau) promoviert. Im Jahr darauf heiratete sie Fritz Haber, der an der TH Karlsruhe arbeitete, und zog nach Karlsruhe. Bis zur Geburt ihres Sohnes arbeitete sie im Labor ihres Mannes mit. Danach aber wurden - durchaus gegen ihre beruflichen Pläne - Haushalt und Kind zu ihrem Lebensmittelpunkt. Ihre fachlichen Tätigkeiten beschränkten sich auf wenige Veranstaltungen zur praktischen Anwendung der Naturwissenschaften im Haushalt. Zur unbefriedigenden beruflichen Situation kam in den folgenden Jahren eine Entfremdung von ihrem Mann. Im Ersten Weltkrieg, die Familie war mittlerweile nach Berlin gezogen, arbeitete Fritz Haber daran Giftgas als Waffe zu nutzen. Nach dem ersten "erfolgreichen" Großeinsatz beim belgischen Ypern 1915 wurde Haber zum Hauptmann befördert. In der Nacht nach der Feier aus diesem Anlass aber erschoss sich Clara Imwehr - aus Verzweiflung oder Protest mit der Dienstwaffe ihres Mannes. Sie hatte vehement gegen die Mithilfe der Wissenschaft bei der Massenvernichtung opponiert.

Eine Kooperationsveranstaltung der Bürger-Gesellschaft der Südstadt e.V. Karlsruhe, der Gleichstellungsbeauftragen der Stadt Karlsruhe und der Sektion Nordbaden von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.