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Vortrag und Diskussion mit Christoph Schneider: "Der Kalmenhof-Friedhof"

Dienstag, 22. Oktober 2019, 19:30 Uhr

Die während des Krieges im Kalmenhof umgebrachten Menschen wurden zunächst auf dem städtischen, dann auf dem jüdischen Friedhof beerdigt. Schließlich wurde ein neuer Friedhof angelegt. Nach Kriegsende hat man die Gräber des Kalmenhof-Friedhofs ohne jeden Schutz gelassen und versucht, die Grablagen in Vergessenheit geraten zu lassen.

 

Im Juni 2019 wurde im Bereich des Kalmenhofes eine Georadaruntersuchung vorgenommen in deren Folge die Ergebnisse der Kalmenhof-Studie (2018) bestätigt wurden: Die 1987 eingeweihte Kriegsgräberstätte hinter dem Krankenhaus umfasst einzig die unterste von drei Grabreihen des Kalmenhof-Friedhofs. Die übrigen Gräber liegen oberhalb davon. Teilweise wurden die Flächen erst in den letzten Jahren an Privatpersonen veräußert.

 

Eine würdige und sichtbare Gestaltung der Gräber von NS-Opfern als Mahnung für die Gegenwart wird vom Gesetzgeber gefordert. Knapp 75 Jahre nachdem Idstein befreit wurde ist es an der Zeit, dem Kalmenhof-Friedhof eine angemessene Erscheinungsform zu geben.

 

Der Frankfurter Kulturwissenschaftler und Autor der Kalmenhof-Studie, Christoph Schneider, geht in seinem Vortrag der Frage nach, wie sich die Erinnerung an die Gräber der Ermordeten in Idstein bis in die unmittelbare Gegenwart gestaltete und zeigt auf, welche Gründe hierfür zu benennen sind.