Mit der Reduzierung der deutschen Armee nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wurden ab 1919/20 weite Teile der Militärflächen in Augsburg neu genutzt. Unmittelbar nach 1945 stand die Existenz der von den Nationalsozialisten ausgebauten Kasernenareale sogar ganz auf dem Spiel. Beide Phasen früher ziviler Konversionen von Augsburger Militärobjekten fanden allerdings schon wenige Jahre später im Zuge der Remilitarisierung im NS-Staat bzw. im Kalten Krieg ein jähes Ende. Der Vortrag untersucht vergleichend den Umgang mit Truppenarealen, die zwischenzeitlich für militärische Zwecke obsolet geworden waren. Vor diesem Hintergrund erscheint die nachhaltige Konversion des Militärstandorts Augsburg nach dem Abzug der Amerikaner seit den späten 1990er Jahren in neuem Licht.
Gerhard Fürmetz, M.A., ist Archivdirektor im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, Vorsitzender der GeschichtsWerkstatt Augsburg e.V. und Spezialist zur Augsburger Kasernen- und Konversionsgeschichte.