Veranstaltungen

"Weggesperrt-politische Haft im Zuchthaus Cottbus"- Schulprojekt zur politischen Haft in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Dienstag, 9. September, Mittwoch, 10. September 2014 und Donnerstag, 11.September 2014

In der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus treffen sich ca. 55 Schüler|innen, Klassenstufe 10, des Max-Steenbeck- und des Niedersorbischen Gymna-siums aus Cottbus zu einem dreitägigem Workshop.

Sie erfahren Wissenswertes zu den Themen Auflehnung, Verfolgung, Zersetzung Repression, politische Haft, Freikauf u.a.m. von politisch Andersdenkenden in der SBZ/DDR. Aus der Begegnung mit ehemals im Zuchthaus Cottbus politisch Inhaftierten, der eigenständigen praktischen Auseinandersetzung mit dem authentischen Ort, der Einsicht in Dokumente und dem Betrachten von Kunstwerken und Objekten sollen die Schüler|innen eigene Eindrücke formulieren, ihre Empfindungen artikulieren aber auch Positionen beziehen und den Zeitzeugen beherzt Fragen stellen. Die neuen Erkenntnisse setzen sie an den folgenden zwei Tagen in eigene Kunstwerke  aus den Bereichen Bildende Kunst/Malerei, Szenische Darstellung, Erzählen/Literatur/Dichten, Fotografie und Ton/Geräusch um. Zum Schluss reflektieren sie ihren Arbeitsprozess sowie gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse.

Im Vordergrund stehen die vielfältigen Handlungen, Wahrnehmungen, Gefühle, Erinnerungen, Überlebensstrategien und Wünsche der ehemaligen politischen Häftlinge. Dabei geht es um Themen wie Abweichung, Verfolgung, Verrat, Trennung, Haft, Isolation, Verzweiflung, Tod, Widerstand, Liebe, Freundschaft; Solidarität, Hoffnung, und Freiheit. Die Schüler|innen erkunden zusammen mit den Zeitzeugen den authentischen Ort und eignen sich historisches Wissen an. Der Schwerpunkt liegt dabei weniger in der Vermittlung von historischen Fakten, vielmehr versucht das Projekt ein Bewusstsein für die geschichtlichen Zusammenhänge durch dem emotionalen Zugang und mittels kultureller Bildung schaffen.

Für den dreitägigen Workshop ist folgender Ablauf vorgesehen:

1. Tag - Inhaltliche Einführung

- Begrüßung und Vorstellung, Erwartungshaltung, Organisatorisches,

-  Führungen mit Zeitzeugen durch die Gedenkstätte und Zeitzeugen-

gespräche,

- Lernzirkel mit folgenden Stationen:

   Das Cottbus-Lied – Erfahrungen und Wünsche eines Häftlings,

   Stasi – Methoden der Stasi zur Demütigung der U-Häftlinge,

   Der Kassiber – Herstellung und Bedeutung geheimer Botschaften für

   Häftlinge,

   Kunst im Gefängnis – Analyse von Zeichnungen, Karikaturen und

                                    Gedichten der Gefangenen,

   Die Zelle – Aufbau und Ausstattung einer Haftzelle,

   Die geheime Zeitung – Widerstand und Kommunikation im Gefängnis,

   Freie Zeit – Situationen, die den Gefangenen Freude und Kraft spende-

                       ten,

- Präsentation und Auswertung der Arbeit in den Lernzirkeln

- Organisatorisches zum weiteren Ablauf.

2. Tag

- Kunstworkshops

- Morgenrunde – Übersicht zum Tagesablauf,

- Gruppenarbeit in den Workshops mit professionellen Leitern und Zeit-

   zeugen,

- Tagesresümee

3. Tag

- Kunstworkshop, Präsentation, Abschluss

- Morgenrunde- Übersicht zum Tagesablauf,

- Gruppenarbeit in den Workshops, Beendigung der Arbeiten,

- Vorbereitung der Präsentation,

- Präsentation der Arbeiten,

- Feedbackrunde und Abschluss...

Die künstlerischen Arbeiten sind für eine Präsentation in den beteiligten Schulen und der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus vorgesehen.

Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus und  Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., gefördert vom Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.