Die DDR setzte auf Planwirtschaft, die Bundesrepublik auf den freien Mark – und beide auf den staatlich gesteuerten Arbeitseinsatz tausender junger Menschen aus dem Ausland. Heimisch werden sollten sie im geteilten Deutschland allerdings nicht – besonders in der DDR war der Einsatz der ausländischen Arbeitskräfte ein Aufenthalt auf Zeit. Und obwohl sie einen wichtigen Teil zum Wohlstand beider deutscher Staaten beitrugen und Arbeitsmigration die Gesellschaft seit der deutschen Einheit weiterhin auf vielfältige Weise prägt, sind ihre Geschichten und Erfahrungen bis heute kaum im öffentlichen Bewusstsein präsent. Die Netzwerktagung stellt die Perspektiven und Erfahrungen ehemaliger ausländischer Arbeitskräfte in Ost und West in den Mittelpunkt und fragt, inwieweit Erinnerungskultur und politische Bildungsarbeit diesen gerecht werden. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Vertreterinnen und Vertreter migrantischer (Selbst-)Organisationen sind herzlich eingeladen, mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu diskutieren und sich fachlich zu vernetzen. Anhand konkreter Projektvorstellungen möchten wir uns außerdem über Chancen, Herausforderungen und Best Practice zum Thema austauschen. Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. moderierte die Podiumsdiskussion "Zwischen Anwerbung und Anfeindung. Zur Situation ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland vor und nach 1989/90.