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Dieter Strauß, Vortrag: „Klopfzeichen der Vergangenheit in Chile“

Donnerstag 2. Juni 2016

Chile, das Land mit der „unmöglichen Geografie“, mit einer Breite zwischen 70 bis 150 km und einer extremen Länge von über 4000 km zwischen dem ewigen Eis im Süden und der trockensten Wüste der Welt im Norden. Chile war Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts nichts als Salpeter und der Salpeter war Chile. Und der wurde in Salpeterfabriken und –städten in der einsamen Atacama-Wüste gewonnen. Aus Hamburg kommend segelten die großen Viermastsegler wie die Pamir, Parma und Passat über Kap Horn parallel zur Pazifikküste bis in die Salpeterhäfen der Atacama. Eine dieser Städte wurde von Pinochet nach seinem Staatsstreich am 11.9.71 als KZ für rund 1200 Gefangene missbraucht. Und diese Stadt Chacabuco wurde in den neunziger Jahren als Mahnmal restauriert. Arbeiten, die von dem Goethe-Institut koordiniert wurden. Eine Stadt, in der sich die aktuelle Zeit- und Sozialgeschichte Chiles spiegelt, die in vier Akten erzählt wird:

 „Ich habe Gewissheit, dass mein Opfer nicht umsonst sein wird“:

die Allende-Zeit 1970-1973

„Sie müssen gefoltert werden, sonst singen sie nicht“:

Die Pinochet-Zeit 1973-1990

„die Koexistenz mit dem Schatten des Diktators“:

der Übergang zur Demokratie 1990- heute

„Dem Goethe-Institut muss das Handwerk gelegt werden“

Chacabuco als Mahnmal in der deutschen auswärtigen Kulturpolitik

Der Referent arbeitete 33 Jahre in sieben Ländern beim Goethe-Institut, davon zehn Jahre in Lateinamerika. Während seiner Institutsleiterzeit in Chile koordinierte er das Restaurierungsprojekt Chacabuco. Er arbeitet heute als freier Referent, Autor und Ausstellungs-Organisator.

Eine Veranstaltung der Regionalen Arbeitsgruppe Augsburg-Schwaben von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof.