Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. hat seinen gleichnamigen Demokratiepreis an die Initiative „Ostritzer Friedensfest“ verliehen. Der Verein mit Sitz in Berlin möchte damit das herausragende Engagement der Ostritzer würdigen, die mit der Organisation ihres Friedensfestes im April 2018 für die Stärkung von Demokratie und Zivilgesellschaft in ihrer Heimatstadt angetreten sind und damit verhindert haben, dass Ostritz zu einem weiteren Sinnbild für ein ungestört stattfindendes Neonazi-Festival im Osten Deutschlands wird. Das Ostritzer Friedensfest steht beispielhaft dafür, wie sich breite Teile der Gesellschaft zusammenfinden und sich für ihre demokratischen Werte positionieren können. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich dazu entschlossen Ihre Stadt nicht den Rechtsextremen zu überlassen, sondern haben den öffentlichen Raum für sich beansprucht, um ein Fest für Toleranz, Offenheit und Vielfalt zu feiern.
Diesen Mut aktiv zu werden und dabei über Partei- und Konfessionsgrenzen gemeinsam an einem Strang zu ziehen, hat die Jury von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. überzeugt. „Dass sich die Einwohner einer Kleinstadt zusammenfinden, sich verständigen und gemeinsam überlegen, wie positive Signale für ein Zusammenleben in der Region ausgesandt werden können, ist in der gegenwärtigen politischen Stimmung, in der Polarisierung um sich greift, keine Selbstverständlichkeit“, lobte der Vorsitzende des Vereins, Prof. Dr. Bernd Faulenbach.
Die Auszeichnung richtet sich nicht an eine einzelne Person, sondern an die Initiative „Ostritzer Friedensfest“. Dazu zählen das Organisationsteam, die Stadtverwaltung und das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal. Unterstutzt wurde diese Initiative durch Bürgerinnen und Bürger aus Ostritz und Umgebung, Vereine, Kirchgemeinden, Stiftungen und politische Verantwortungstrager. Bei der feierlichen Preisverleihung nahmen die Bürgermeisterin von Ostritz, Marion Prange, sowie Maria Barbara Ebermann, Melanie Kottek, Stephan Kupka, Georg Salditt und Cäcilia Schreiber aus dem Organisationsteam den Preis entgegen.
Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ würdigt Personen des öffentlichen Lebens oder Organisationen, die sich in herausragender Weise um die Ziele des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. verdient gemacht haben und sich dabei über den Grad hinaus engagieren, den ihre Funktion eigentlich nahelegt. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung. Diese übernimmt auch die Veranstaltungskosten der Preisverleihung.
Weitere Informationen und bisherige Preisträger finden Sie hier.
Kiel, 17. November 2018