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Szenische Lesung: Der Fall Olga Benario

Mittwoch, 2. Mai 2018

, 20:00 Uhr

Gallus Theater, Kleyerstraße 15, 60326 Frankfurt

Eine Veranstaltung der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Main von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. in Kooperation mit Arbeitskreis Zwangssterilisation und "Euthanasie" in Frankfurt/Main, Haus am Dom, AG Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten (BEZ), Universitätsklinikum Frankfurt

Olga Benario, deutsche Komintern-Agentin jüdischer Herkunft, wurde 1936 hochschwanger aus Brasilien nach Deutschland ausgeliefert. In einem Frauengefängnis in Berlin brachte sie kurz darauf ihre Tochter Anita zur Welt, die man ihr nach 14 Monaten wegnahm. Zur gleichen Zeit befand sich der Vater ihres Kindes, Luiz Carlos Prestes, in Brasilien in Einzelhaft. Die beiden Gefangenen konnten ihren Briefwechsel trotz größter Schwierigkeiten der Distanz, der Sprache und der Zensur selbst noch während Benarios fast dreijähriger Inhaftierung im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück aufrechterhalten. Am 23. April 1942 wurde Olga Benario in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Ute Kaiser, Gabriela Börschmann und Martin Molitor lesen aus dem bewegenden Briefwechsel und verbinden diesen Dialog mit Auszügen aus der 2015 veröffentlichten Gestapo-Akte Olga Benarios.

Die Veranstaltung zählt zum Rahmenprogramm der Wanderausstellung "erfasst, verfolgt, vernichtet" der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), die am 10. April im Haus am Dom eröffnet wird und bis zum 17. Mai im Zollamtssaal (MMK3) zu sehen sein wird.

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