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Kolloquium: Gustav Struve - Turner, Demokrat, Emigrant

Dienstag, 14. Mai 2019

, 10:30 Uhr

Bundesarchiv Rastatt, Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte, 76437 Rastatt

Eine Verstaltung von Förderverein Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen
Geschichte und Deutscher Turner-Bund in Verbindung mit Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Er stand immer im Schatten von Friedrich Hecker. Er galt als merkwürdiger Sonderling, als scharfsinniger Denker und glückloser Akteur und doch ist mit seinem Namen die Ausrufung der Republik im September 1848 in Lörrach verbunden: Gustav Struve (1805-1870).


Der schnell niedergeschlagene Aufstand – zeitgenössisch als „Struwwelputsch“ lächerlich gemacht – ist sicher ein Wendepunkt im Leben des als Gustav von Struve geborenen Adeligen, der im Rückblick als schillernde Gestalt dasteht: Staatsdiener in Oldenburg, Anwalt in Mannheim, journalistisch tätig, Mitglied des Frankfurter Vorparlaments 1848 in Frankfurt, Turner, Vegetarier, Phrenologe, mehrfach Aus- und Einwanderer und jemand, für den Frauenemanzipation kein Fremdwort war. Seine Frau Amalie Struve war seinerzeit fast so bekannt wie er.


Aktuell ist Struve durch die Benennung einer Parteistiftung in Baden-Württemberg im Gespräch. Im Rahmen des Kolloquiums wird die Person Struves aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorgestellt und in einer abschließenden Podiumsdiskussion erörtert, mit welchen Ideen und Taten er Teil der deutschen Erinnerungskultur (bereits) ist, sein könnte oder sollte.