Veranstaltungen

Jeder Mensch hat einen Namen - Lesung der Namen und einiger Biografien von Kindern und Jugendlichen aus München, die Opfer der Judenverfolgung wurden

Mittwoch, 9. November 2016

, 14:00 - 17:00

Herzog-Max-Straße, 80333 am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus), 80333 München

RAG München

Programm:

 

Einleitung: Ilse Macek

 

Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.

 

 

 

Es lesen Münchner Schülerinnen und Schüler sowie

 

Münchner Persönlichkeiten.

 

 

 

Zwischentexte: Eva König

 

Arbeitsgruppe »Gedenken an den 9. November 1938«

 

 

 

Abschluss: Dr. Sabine Schalm

 

Kulturreferat der Landeshauptstadt München

 

 

 

El Mole Rachamim (Gedenk-Gebet): Rabbiner Shmuel Aharon Brodman

 

Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

 

 

 

»Reichskristallnacht« – das Wort erinnert an eingeworfene

 

Schaufenster von Geschäften jüdischer Eigentümer, an verwüstete

 

Wohnungen, brennende Synagogen und mit

 

Hetzparolen beschmierte Wände. Diese Zerstörungen

 

waren jedoch nur die äußerlich sichtbaren Spuren der

 

nationalsozialistischen Aggression. Dahinter verbirgt sich

 

weit mehr. »Kristallnacht«, das bedeutet auch und vor

 

allem: geplante und spontane Gewaltausbrüche und

 

Mordaktionen gegen Menschen – also: Terror jenseits

 

materieller Zerstörungen.

 

Die verletzlichsten Opfer der nationalsozialistischen Gewalt

 

waren Kinder und Jugendliche. Ausgrenzung und soziale

 

Isolation trafen sie besonders hart. In der Schule, in Vereinen

 

und allen anderen gesellschaftlichen Bereichen waren Kinder

 

und Jugendliche weitgehend schutzlos der staatlich verordneten

 

rassistischen Verfolgung ausgesetzt. Viele konnten

 

zwar durch »Kindertransporte« in Sicherheit gebracht werden.

 

Die Trennung von Eltern und Geschwistern wirkte

 

jedoch traumatisierend und prägte schmerzhaft ihr weiteres

 

Leben. Es fanden nicht alle Kinder und Jugendlichen aus

 

München Zuflucht im rettenden Ausland.

 

78 Jahre nach den Novemberpogromen von 1938 erinnert

 

die Namenslesung an 421 Münchner Kinder und

 

Jugendliche, die durch den Holocaust ihr Leben verloren.

 

Sie wurden entrechtet und verfolgt, gedemütigt und misshandelt.

 

Sie wurden in Todeslager verschleppt und ermordet.

 

Die Zukunft wurde ihnen geraubt. Eltern und Familien

 

hatten keine Möglichkeit, sie zu schützen.

 

Wir wollen ihrer gedenken