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Filmpremiere: "Prozess Auschwitz Erinnern"

Donnerstag, 18. November 2021, 20:00 Uhr

Gallustheater, Kleyerstr. 15, 60326 Frankfurt

Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Rhein-Main, in Kooperation mit: Theater Prozess, KunstGesellschaft Frankfurt e.V., Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim e.V.

Die Überlebenden der Vernichtungslager hatten die Bürde des Erlittenen für ihr weiteres Leben zu tragen. Der Frankfurter Auschwitz-Prozess zwang die ZeugInnen, sich dem Prozess des Erinnerns, des Berichts, der Befragung in öffentlicher Verhandlung auszusetzen. Wir nutzen die Protokolle des Prozesses, konzentrieren uns aber auf die unterschiedlichen Formen des Erinnerns: Erinnern als Rekonstruktion, fragmentierte und zerstörte Erinnerung, abgewehrte, verformte Erinnerung, Bilder ohne Sprache, scheiternder Sprechversuch. Auf der anderen, der Täterseite die Erinnerung als Verfälschung, Verleugnung oder Rechtfertigung, auftrumpfend oder abwehrend, larmoyant, aggressiv.

 

'Ästhetisch nähern wir uns diesen Formen des Erinnerns mit einer Partitur aus Stimmen, Aktionen, Rauminstallation, die sich dem widersprüchlichen, in Ort und Zeit inkonsistenten dieser inneren Vorgänge anzunähern sucht. Die disparaten Ebenen der Erinnerung legen wir in dissoziierte Ebenen des Sprechens über- und nebeneinander, wie die Bruchstücke, in die der Prozess des Erinnerns an traumatisierende Vorgänge zerfallen kann. Szenisch werden Positionen im Prozess des Erinnerns, die der Opferzeugen und die der Täter, als unvereinbar gegenüber gestellt, es gibt keinen Dialog, es wird nicht die Form des Gerichtsprozesses gewählt.'

 

Akteure und Sprecher/Sprecherinnen: Barbara Englert, Edgar M. Böhlke, Ilja Kamphues

Komposition: Gerhard Müller-Hornbach

Solistin: Johanna Greulich

Regie, Dramaturgie: Ulrich Meckler

Editing: Rainer Brumme

Kamera: Bernd Löser

Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Elisabeth Rohr (Marburg/ Frankfurt)