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Drehbuch Geschichte 2016: „Deutschland bitteres Vaterland“ – Migration im Film. 8. März 2016: Babai

Dienstag, 8. März 2016

An Tagesaktualität mangelt es dem Thema „Migration“ nicht und die deutsche Gesellschaft wird sich durch die derzeitige Zuwanderung in den kommenden Jahren zweifelsohne verändern. Doch sind derartige Entwicklungen sozialgeschichtlich alles andere als neu. Ein Blick in unsere Vergangenheit zeigt, dass Ein- und Auswanderbewegungen ein beständiger Teil der deutschen Geschichte sind.

Die diesjährige Reihe „Drehbuch Geschichte“ präsentiert sechs Filmforen, die sich mit Migration auseinandersetzen. Die ausgewählten Filme decken den Zeitraum vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute ab. Gemeinsam ist fast allen Filmen, dass sowohl die deutsche Emigration ins Ausland als auch die Immigration nach Deutschland für die jeweiligen Protagonisten/innen stets einen bitteren Beigeschmack hat. Die deutsche Übersetzung des in den 1960er Jahren entstandenen türkischen Liedtitels „Almanya ac? vatan“ (Deutschland bitteres Vaterland) ist daher namengebend für diese Reihe. Es zählt zu den bekanntesten einer ganzen Serie von melancholischen Liedern aus der Türkei, die entweder die eigene Migration nach Deutschland oder die eines geliebten Menschen besingen.

Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss der Filmvorführungen ist Raum für Diskussionen gegeben.

Di 8. März 2016 · 19:00 Uhr
Mit einer Einführung vom Regisseur Visar Morina

»Der Film treibt einem die Tränen in die Augen und wirft den Zuschauer dann doch voll von Hoffnung … zurück ins Leben. Ein Meisterwerk.« (Förderpreis Neues Deutsches Kino, Filmfest München)

Der 10-jährige Nori und sein Vater Gezim verkaufen zusammen Zigaretten auf den Straßen des Vorkriegskosovo der 90er Jahre. Auf Noris Mutter möchte Gezim nicht angesprochen werden. Der Vergangenheit zu entfliehen gehört zur Stärke des Vaters. Nun will er dem Kosovo entfliehen, ohne Nori. Doch der Sohn stellt sich quer und versucht mit allen Mitteln ihn davon abzuhalten.

Es kommt zu einem Unfall. Der entsetzte Vater bringt seinen Sohn ins Krankenhaus. Als Nori entlassen wird, ist sein Vater heimlich gegangen. Voller Wut und Entschlossenheit folgt er ihm auf diese gefährliche Reise und findet tatsächlich seinen Vater in Deutschland wieder. Mit kindlicher Konsequenz konfrontiert er ihn mit seiner Tat, die er ihm nicht verzeihen kann.

Deutschland/Kosovo/Mazedonien/Frankreich 2015 · R & Db: Visar Morina · K: Matteo Cocco • Mit Val Maloku, Astrit Kabashi, Adriana Matoshi, Enver Petrovci, Xhevdet Jashari u.a. · alb./serb./engl.OmU + dF · 104'

Eine Veranstaltung des LWL-Medienzentraums für Westfalen, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, in Kooperation mit Die Linse - Verein zur Förderung kommunlaer Filmarbeit, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Münster und Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. (Regionale Arbeitsgruppe Münsterland).