Veranstaltungen

Drehbuch Geschichte 2016: "Deutschland bitteres Vaterland" Migration im Film. 18. April: "Angst essen Seele auf""

Montag, 18. April 2016

Veranstaltungsorte (alle in Münster) und Eintritt:
Cinema, Warendorfer Str. 45
Karten: www.cinema-muenster.de; Tel. 0251/30300
Eintritt: 8,00 €/ ermäßigt 6,50 €; Abo für alle 5 Spielfilme: 30 €/ ermäßigt 25 €,

An Tagesaktualität mangelt es dem Thema „Migration“ nicht und die deutsche Gesellschaft wird sich durch die derzeitige Zuwanderung in den kommenden Jahren zweifelsohne verändern. Doch sind derartige Entwicklungen sozialgeschichtlich alles andere als neu. Ein Blick in unsere Vergangenheit zeigt, dass Ein- und Auswanderbewegungen ein beständiger Teil der deutschen Geschichte sind.

Die diesjährige Reihe „Drehbuch Geschichte“ präsentiert sechs Filmforen, die sich mit Migration auseinandersetzen. Die ausgewählten Filme decken den Zeitraum vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute ab. Gemeinsam ist fast allen Filmen, dass sowohl die deutsche Emigration ins Ausland als auch die Immigration nach Deutschland für die jeweiligen Protagonisten/innen stets einen bitteren Beigeschmack hat. Die deutsche Übersetzung des in den 1960er Jahren entstandenen türkischen Liedtitels „Almanya ac? vatan“ (Deutschland bitteres Vaterland) ist daher namengebend für diese Reihe. Es zählt zu den bekanntesten einer ganzen Serie von melancholischen Liedern aus der Türkei, die entweder die eigene Migration nach Deutschland oder die eines geliebten Menschen besingen.

Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss der Filmvorführungen ist Raum für Diskussionen gegeben.

Angst essen Seele auf

Mo 18. April 2016 · 19:00 Uhr
Einführung: Horst Wiechers & Mark Lorei, Historiker

Die einsame Witwe Emmi (Brigitte Mira) lernt den 20 Jahre jüngeren „Gastarbeiter“ Ali (El Hedi ben Salem) kennen. Nach einer gemeinsam verbrachten Nacht zieht Ali bei Emmi ein, kurze Zeit später heiraten sie. Aber Emmis Familie und Umfeld akzeptieren die Beziehung nicht. Was für Ali in Deutschland alltäglich ist, erlebt nun auch Emmi: Unverständnis, Ausgrenzung und Hass seitens einer von Ressentiments geprägten fremdenfeindlichen Gesellschaft.

Fassbinders Melodram über „eine unmögliche Liebe“ zählt zu den Klassikern des neueren deutschen Films und hat an Aktualität nicht verloren. Der Film provoziert auch heute noch sein Publikum, die eigenen Moralvorstellungen zu hinterfragen.

Deutschland 1974 · R & Db: Rainer Werner Fassbinder · K: Jürgen Jürges • Mit Brigitte Mira, El Hedi Ben Salem, Barbara Valentin, Marquard Bohm, Irm Hermann u.a. · ab 12 J. · 93'

Eine Veranstaltung des LWL-Medienzentrums für Westfalen, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, in Kooperation mit Die Linse - Verein zur Förderung kommunler Filmarbeit, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Münster und Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. (Regionale Arbeitsgruppe Münsterland).