Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Münsterland, in Kooperation mit: Geschichtsort Villa ten Hompel, Evangelisches Forum Münster e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Geschlecht, Sexualität und Familie stellen zentrale Kategorien für die Politik der extremen Rechten dar und bestimmen ihre öffentliche Selbstinszenierung. Mehr noch: Geschlechter- und Familienbilder sind konstitutive Elemente rechter Phänomene. Die Kategorie Geschlecht ist eines ihrer konstituierenden Merkmale. Und trotzdem bleibt geschlechtliches Handeln meist unbestimmt.
Nach dem Untergang des "Dritten Reiches" geriet auch das gesellschaftliche Konstrukt von Männlichkeit in eine Krise. Das im Nationalsozialismus hegemoniale Ideal soldatischer Männlichkeit schien endgültig ausgedient zu haben. In der extremen Rechten zeigen diese Traditionsbestände jedoch eine erstaunliche Beharrlichkeit. Die Zeitgeschichte der extremen Rechten ist dabei von Kontinuitäten und Veränderungen in den Geschlechterbildern geprägt.
In dem Vortrag werden Märtyrerkult, Kameradschaftsmythos und männliche Selbstinszenierungen als "politische Soldaten" anhand verschiedener historischer und aktueller Beispiele aufgezeigt.
Yves Müller ist Historiker und hat an der Universität Hamburg promoviert. Er ist Mitglied im Zeithistorischen Arbeitskreis Extreme Rechte (ZAER). Er forscht zu politischer Gewalt in der Weimarer Republik, Männlichkeiten im Nationalsozialismus und der extremen Rechten in der BRD.