Zeitzeugengespräch mit Edith Conrad

Dienstag, 17. Januar 2017

, 18:00

Domplatz 3, 60311 Frankfurt, Haus am Dom

Gegen Vergessen - Für Demokratie / Regionale Arbeitsgruppe Rhein-Main, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt

Die Woche der Brüderlichkeit 2017, steht unter dem Jahresthema: „…geh‘ und lerne“ . In diesem Zusammenhang wird die Zeitzeugin Edith Conrad auch von ihrer schwierigen Bildungsgeschichte berichten.

Edith Conrad wurde 1940 als Tochter einer jüdischen Mutter und eines katholischen Vaters geboren. Im September 1944 wurden Mutter und Tochter von der Gestapo an einem frühen Morgen besucht

und aufgefordert, sich am Abend an einer Sammelstelle zur Deportation einzufinden. In der Zwischenzeit versteckte die Caritas Mutter und Tochter. Die Mutter fand Unterschlupf bei sich abwechselnden

Bauerfamilien, die Tochter kam in ein Waisen/Kinderheim, das von katholischen Schwestern geleitet wurde. Nach dem Krieg kam die Familie wieder zusammen, nachdem der Vater, der Soldat war, aus einer kurzen Gefangenschaft heimgekehrt war. Die Mutter starb mit 36 Jahren an einer Erschöpfung und kurzen schweren Krankheit, nachdem sie erfahren musste, dass ihre Eltern und Schwester und deren

Ehemann in einem KZ umgekommen waren. Edith hat als Kind den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in Bielefeld miterlebt, die vor allem von Überlebenden aus dem Konzentrationslagern bestand.