„Weiße Rose“ auch in Hamburg und Cottbus! Vortrag mit unveröffentlichten Zeitzeugenaufnahmen der „Weißen Rose Hamburg“ von und mit Siegmar Faust, Berlin/Cottbus

Dienstag, 23. April 2013

19.00 - 21.00 Uhr Veranstaltungssaal der „Flohburg Das Nordhausen Museum“ Barfüßerstraße 6 in 99734 Nordhausen,

Veranstalter: Stadt Nordhausen „Flohburg Das Nordhausen Museum“, Regionale Arbeitsgruppe Thüringen von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Aus einer humanistisch gebildeten Grundhaltung heraus lehnte eine Interessengemeinschaft von Hamburger Studenten und Intellektuellen das nationalsozialistische Regime ab. Zur Jahreswende 1942/43 schlossen sich einige aktive Mitglieder zu der später sogenannten Widerstandsgruppe „Weiße Rose Hamburg“ zusammen, um nach dem Vorbild der Studenten aus München in Norddeutschland Flugblätter gegen den Krieg und das NS-Regime zu verbreiten. Beide Gruppen hielten engen Kontakt und tauschten sich aus.

Nach der Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl, 1943, übernahmen Angehörige der „Weißen Rose Hamburg“ die Flugblätter aus München, vervielfältigten diese und verbreiteten sie von Hand zu Hand. Der Hamburger Widerstandskreis nannte sich selbst nicht „Weiße Rose“ oder „Weiße Rose Hamburg“, den Namen verwendete erstmals 1948 die VVN in einem Bericht über den Widerstand gegen das NS-Regime in Hamburg.  

Welche Rolle die Lehrerin Erna Stahl für die Studenten Traute Lafrenz und Heinz Kucharski spielte, erfährt man während des Vortrags von und mit Siegmar Faust. Durch seine Kenntnisse und Recherchen stellt er den Bezug der „Weißen Rose Hamburg“ zum Gefängnis Cottbus her, er schildert sein Verhältnis zu Heinz Kucharski.

Zur Person des Referenten: Siegmar Faust wurde 1944 in Dohna/Sachsen geboren, Abitur, 1964 Kandidat der SED, Studium an der KMU Leipzig – Geschichte und Kunst, 1966 Exmatrikulation, Bewährung in der Produktion, Fortführung des Studiums am Literaturinstitut, 1968 erneute Exmatrikulation aus politischen Gründen,ab 1968 durch das MfS observiert, 1971/72 und 1974 bis 1976 inhaftiert wegen „staatsfeindlicher Hetze“, 1976 auf Intervention Robert Havemanns bei Honecker aus der Haft entlassen, 6 Monate später in den Westen ausgereist, schriftstellerisch tätig, 1996 bis 1999 Landesbeauftragter  für die Stasi-Unterlagen in Sachsen, heute führt er Besucher durch die Gedenkstätten Berlin-Hohenschönhausen und Cottbus,   Kurator der Dauerausstellung  der Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus“