Um Adolf Hitler zu töten, deponierte Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20.Juli 1944 eine Bombe im "Führerhauptquartier" Wolfsschanze. Das Attentat misslang, er selbst wurde noch am selben Tag erschossen. Wie der studentische Widerstand der "Weißen Rose" ist auch die Verschwörung des 20.Juli, an der außer Stauffenberg zahlreiche weitere Personen beteiligt waren, noch immer vielen Menschen bekannt, der Kampf um den Erhalt der Weimarer Republik und der frühe Widerstand gegen das NS-Regime hingegen sind weithin vergessen.
Der Referent fragt kritisch nach der Relevant der Erinnerung an den Widerstand des 20.Juli 1944 für unsere heutige politische Kultur, die durch den Rechtsextremismus stärker als vielleicht jemals zuvor seit 1945 herausgefordert ist, und wirft einen Blick auf den Umgang mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Westdeutschland und in der DDR vor 1990 sowie später im vereinigten Deutschland. Im Mittelpunkt des Vortrags und der anschließenden Diskussion steht die Frage, was wir zur Verteidigung unseres Verfassungsstaats und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung tun können und sollten.
Der Historiker Rolf-Ulrich Kunze ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Department für Geschichte des heutigen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Zuvor wirkte er u.a. als Geschäftsführer der "Forschungsstelle Widerstand im deutschen Südwestern" an der vormaligen Universität Karlsruhe. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich auch mit den Ereignissen rund um den 20.Juli 1944. Er hat bislang 23 Monografien zur Geschichte des 20.Jahrhunderts vorgelegt, so u.a. zu Aspekten des Nationalsozialismus, der Globalgeschichte und der Familienzeitgeschichte sowie zur Theorie der Politikgeschichte. Darüber hinaus ist er im Bereich publick history aktiv.
Nähere Informationen zum Vortrag entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer.