Vortrag: Ein Opfer der NS-"Euthanasie" in der Familie – Reflexionen einer Tradierung

Dienstag, 6. März 2018

, 19.30 Uhr

Hasengasse 4 (Zentralbibliothek), 60311 Frankfurt

Eine Kooperation der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Main, der Stadtbücherei Frankfurt am Main und dem Arbeitskreis Zwangssterilisation und "Euthanasie" Frankfurt

Vortrag von Andreas Hechler mit anschließendem Gespräch

Emilie Rau wurde im Februar 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar umgebracht. Zurück blieben ihr Ehemann und vier Kinder. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien wurde nach 1945 offen darüber gesprochen. Dank der unermüdlichen Arbeit ihrer Tochter ist die Geschichte der Ermordung Emilie Raus gut dokumentiert und wird auch in Ausstellungen und Begleitbänden thematisiert. Vor einigen Jahren begann Andreas Hechler – Emilie Raus Urenkel – intensive Recherchen anzustellen: Er führte Interviews mit der dritten und vierten Generation seiner Familie, las die Krankenakte von Emilie Rau sowie den Schriftverkehr seiner Großmutter mit Behörden, Krankenhäusern und anderen Institutionen und Personen. Eine Auseinandersetzung mit den innerfamiliären Folgen der Ermordung der Urgroßmutter – in einer Gesellschaft, die fortwährend um das Leistungsparadigma kreist.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "erfasst, verfolgt, vernichtet" - 10.04.-17.05.2018 im Zollamtssaal, Frankfurt, Domplatz (Haus am Dom). Mehr Infos Opens external link in new windowhier