Vortrag: Das Beziehungsgeflecht zwischen deutscher und israelisch-jüdischer Bevölkerung im Wandel der jüngsten Geschichte

Mittwoch, 18. November 2015

, 19.00 - 21.00 Uhr

Alter Pfarrsaal St. Sylvester/Schwabing, Marschallstr. 1b, 80802 München (U-Bahn Münchner Freiheit)
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Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe München, Fachbereich Dialog der Religionen, Fachbereich Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit des Erzbischöflichen Ordinariats München, katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau, das Münchner Bildungswerk) neben der Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V.

Das Beziehungsgeflecht zwischen deutscher und israelisch-jüdischer Bevölkerung im Wandel der jüngsten Geschichte

Vortrag von Prof. Dr. Gideon Greif, Dozent für israelische und jüdische Geschichte

 

Deutschland steht in einem einzigartigen Verhältnis zu Israel, staatlich und zivilgesellschaftlich. Die diplomatischen Beziehungen, deren 50-jähriges Bestehen wir dieses Jahr feiern, und die der Bevölkerung beider Länder stehen in einer intensiven und vielfältigen Beziehungsgeschichte, die sich von der anderen Ländern fundamental unterscheidet. Sie ist geprägt durch die deutsche Verantwortung für die Shoah, den millionenfachen Mord an jüdischen Menschen vor der Staatsgründung Israels, und bis heute belastet von Schuld, Scham und Verdrängung auf der einen und Misstrauen auf der anderen Seite. Dennoch ist

etwas Neues und Hoffnungsvolles daraus erwachsen.

Gideon Greif will in seinem Vortrag die „ganze“ Geschichte – auch mit vielen historischen Fotos – in den Blick nehmen. Dabei werden auch politisch brisante Themen eine Rolle spielen wie die Wechselhaftigkeit dieses „besonderen“ Verhältnisses: Die Begeisterung der Deutschen über israelische Politik, wie sie

anlässlich des Sechstagekrieges aufschien oder die Ablehnung der aktuellen israelischen Politik durch viele Deutsche, wie sie beispielsweise in einer EU-Umfrage zutage kam: 2010 sahen 65 Prozent der Deutschen in Israel eine „Gefahr für den Weltfrieden“. Welche Erklärungsmuster gibt es dafür und wie kann dieses

Verhältnis verbessert werden – denn „normal“ wird es nie oder auf absehbare Zeit nicht werden.