V-Waffen und Verbrechen. Wernher von Braun und der Nationalsozialismus. Vortrag von Dr. Jens Christian Wagner, Leiter der Gedenkstätte KZ Nordhausen-Dora. Eröffnung der Ausstellung "Zwangsarbeit bis zum Endsieg. Das KZ Mittelbau Dora 1943-1945"

Montag, 1. Juli 2013

19.00 Uhr Ballonmuseum Gersthofen, Bahnhofstraße 12,

Veranstalter: Regionale Arbeitsgruppe Augsburg-Schwaben von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. und Kulturamt der Stadt Gersthofen

Mittelbau-Dora steht exemplarisch für die Geschichte der mörderischen KZ-Zwangsarbeit und der Untertageverlagerung von Rüstungsfertigungen in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs.
„Dora“ wurde Ende August 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald gegründet: KZ Häftlinge mussten eine Stollenanlage im Kohnstein bei Nordhausen zur Fabrik ausbauen. Im Januar 1944 lief im „Mittelwerk“ die von Peenemünde in den Südharz verlagerte Montage der V2-Raketen an.
Weitere Bauprojekte zur Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie folgten; im Harz entwickelte sich ein dichtes Netz von KZ-Außenlagern, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum selbständigen KZ „Mittelbau“ zusammengefasst wurden. Nur ein geringer Teil der Häftlinge war in unterirdischen Rüstungsproduktionen eingesetzt, die meisten mussten auf den zahlreichen Baustellen kraftraubende Zwangsarbeit leisten. Am Ende bestand der Mittelbau-Komplex aus 40 Lagern, in die insgesamt 60.000 Menschen aus fast allen Teilen des besetzten Europas verschleppt worden waren – etwa 20.000 von ihnen haben dies nicht überlebt.

Die Regionale Arbeitsgruppe Augsburg-Schwaben möchte den Gersthofener Bürger im Zusammenhang mit der Frage der Umbenennung der Wernher von Braun Straße Denkanstöße bieten.