Unser Wille zu leben. Musik an den Grenzen des Lebens 1933-1945

Sonntag, 13. November 2011

11 Uhr, Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche München-Schwabing

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Konzertmatinee
Veranstalter und Förderer: Kreuzkirche München Schwabing, RAG München, Landeshauptstadt München, Evangelische Stadtakademie München, Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Pianistenclub München, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, Hanser, Stadtsparkasse München, Frieden durch Kultur - peace by culture e.V.

Unter der Schirmherrschaft des Auschwitz-Überlebenden Max Mannheimer erklingen am Volkstrauertag im Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche München-Schwabing selten gespielte Lieder und Klavierwerke. Ihre Auswahl spannt einen Bogen von dunklen Ahnungen der frühen Dreißiger Jahre über Werke von als „nichtarisch“ verfolgten und später in Auschwitz ermordeten Künstlern, die im KZ Theresienstadt nicht nur musizierten, sondern selbst einzigartige Musikstücke schrieben, bis zur spontanen Komposition einer Klaviersonate unter dem Eindruck des Todesmarsches Dachauer KZ-Häftlinge Ende April 1945.Die Matinee gemahnt an das menschliche wie auch musikalische Vermächtnis der Verfolgten, die unter unmenschlichen Bedingungen leben und sterben mussten. Sie fragt auch nach der zwiespältigen Rolle der Musik in dieser Extremsituation: Sie ließ sich in der von der Lagerleitung verordneten „Freizeitgestaltung“ instrumentalisieren und war doch zugleich auch Stärkung und‚Lebensmittel’, ja geradezu Therapie. Als Instrument im Kampf der Gefangenen um den zivilisierten Menschen vermochte sie ein Höchstmaß an psychischer Widerstandskraft zu wecken (Ulrike Migdal). Als selbst Betroffener schrieb Viktor Ullmann zum Kulturleben der im KZ Inhaftierten, dass ihr Kulturwille ebenso stark war wie „unser Wille zu leben“.

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