Ulrich Herbert und Hans-Ulrich Thamer: Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Präsentation eines Projekts

Donnerstag, 6. November 2014

19.00 Uhr Rathaus, Bürgersaal, Dortmund ,

Deutschland im 20. Jahrhundert – das sind zwei Weltkriege, eine gescheiterte Demokratie, Hitler-Diktatur und Holocaust, ein 40 Jahre lang geteiltes Land. Aber es ist auch Sozialstaat, Wohlstand, Liberalisierung und Globalisierung, eine erfolgreiche Demokratie und die längste Friedensperiode der europäischen Geschichte. Ulrich Herberts neuer Werk "Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert" stellt die gewaltigen Prozesse dieses Jahrhunderts dar.

Die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert ist durch zwei Perspektiven bestimmt, die zueinander in Widerspruch stehen. Zum einen die großen Kriege und Katastrophen, die das deutsche 20. Jahrhundert in zwei Teile spalten – vor und nach 1945. Deutschland ist das Land, in dem die radikalen Ideologien von links und rechts erdacht wurden, und das einzige, in dem sie jeweils staatliche Form annahmen. Das prägt die erste wie die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Zum anderen der Aufstieg der modernen Industriegesellschaft, der über die verschiedenen politischen Systeme hinweg zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die soziale und politische Ordnung führt. Erst 1990 scheinen sie gelöst, als der Sozialismus zusammenbricht. Aber am Ende des Jahrhunderts ist die Debatte um die Leistungen und Defizite des Kapitalismus wieder voll entbrannt.

Kriege und Terror, Utopie und Politik, Kapitalismus und Sozialstaat, Sozialismus und demokratische Gesellschaft, Geschlechter und Generationen, Kultur und Lebensstile, europäische Integration und Globalisierung: Wie diese widersprüchlichen Ereignisse und Entwicklungen strukturiert und aufeinander bezogen sind, darüber werden Ulrich Herbert und Hans-Ulrich Thamer gemeinsam sprechen.

Prof. Dr. Ulrich Herbert lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Im Verlag C.H. Beck gibt er die Reihe Nationalgeschichten des 20. Jahrhunderts heraus, zu der auch der hier vorgestellte Band gehört.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer lehrte bis zu seiner Emeritierung Neure und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

In Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, dem Verlag C.H.Beck, dem Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark und dem Verein Gegen Vergessen für Demokartie e.V., östliches Ruhrgebiet.