Todesmärsche und Mordorgien im Angesicht der Befreiung 1944/1945

Donnerstag, 21. November 2013

19.00 Uhr, Reinoldinum, Schwanenwall 34, Raum 103, Dortmund,

Im Winter 1944/45 lässt die SS alle Konzentrationslager im Osten evakuieren, die den alliierten Truppen in die Hände fallen könnten. Die "Todesmärsche" gehen zu Fuß oder mit der Bahn. Und zwar in Lager auf dem Reichsgebiet.

Wer zu fliehen versucht oder zusammenbricht, wird auf der Stelle ermordet. Viele erfrieren, verhungern oder werden auch von der deutschen Bevölkerung umgebracht. Mindestens 250 000 kommen ums Leben. Die Opfer sind nicht mehr nur Juden, sondern auch politische Gefangene, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter. Und die deutsche Zivilgesellschaft wird unmittelbar mit dem jahrelangen Mord konfrontiert. Die Mörder stammen dann nicht nur aus den Wachmannschaften, der SS und Polizei, der Wehrmacht, sondern nun beteiligen sich Zivilisten an der Hatz auf "Volksfeinde" und morden.

Prof. Daniel Blatman von der Universität Jerusalem, hat über zehn Jahre hin die Dokumente gesammelt, systematisiert und unlängst in einem Buch publiziert. Es ist das umfassendste und international anerkannte Werk zur Thematik.

Das Buch wurde von einem profilierten Übersetzer diverser hebräischer Literatur in engem Kontakt mit Prof. Blatman ins Deutsche übertragen. Wir haben Herrn Markus Lemke, Hamburg, für diese Veranstaltung gewinnen können. Mit Herrn Lemke werden Hans G. Glasner und Dr. Stefan Mühlhofer ein Gespräch führen. Eine Leseprobe ist vorgesehen.

Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. kooperiert mit der "Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit", der Mahn- und Gedenkstätte "Steinwache" in Dortmund, der Volkshochschule und dem Katholischen Bildungswerk.