Otto Pankok - Verfolgter Maler, Maler der Verfolgten

Donnerstag, 2. Februar 2017

19:00 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, Mainz,

Bildvortrag und Diskussion

Referent: Jürgen Vits, Mitglied bei "Gegen Vergessen - Für Demokratie" und der "Gesellschaft zur Förderung verfemter Kunst sowie im Beirat der Otto-Pankok-Stiftung

Otto Pankoks Künstlerleben (1893-1966) war über weite Strecken durch Kriege und Verfolgung geprägt. Mit seinen eindringlichen Menschenbildern geriet er  in das Visier der Nationalsozialisten. Seine Arbeiten wurden schon bald geächtet und als „entartet“ diffamiert. In der berüchtigten Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“, die 1937 in München eröffnet wurde, war der Maler, Grafiker und Bildhauer mit einem Werk vertreten. In der Folge wurden über fünfzig seiner Zeichnungen und Grafiken aus deutschen Museen entfernt und vernichtet. Alle Arbeiten, die er nach 1937 schuf, konnten bis zum Ende der NS-Diktatur nicht öffentlich gezeigt werden. Trotz des verhängten Berufs- und Ausstellungsverbots setzte Otto Pankok, der sich bis zur Befreiung mit seiner Familie an verschiedenen Orten aufhielt, im Verborgenen sein widerständiges Kunstschaffen fort. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er rehabilitiert und wirkte noch einige Jahre als Professor für Zeichenkunst an der Kunstakademie Düsseldorf. Große Beachtung finden noch heute vor allem seine Menschenbilder, welche überwiegend Benachteiligte und Verfolgte am Rande der Gesellschaft darstellen. Otto Pankok lässt die von ihm porträtierten Menschen stets in ihrer Individualität und Würde hervortreten. Es ist nicht zuletzt diese von Menschlichkeit und Respekt geprägte Haltung des Künstlers, die den einzigartigen Rang seiner Werke ausmacht.


Veranstalter: Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., Verband Deutscher Sinti & Roma / Landesverband Rheinland-Pfalz, Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz