Geschichte muss bewahrt werden, um aus ihr zu lernen. Leslie Schwartz besucht den Norden

Donnerstag, 30. Juni 2015

9.30-11.30 Uhr A. P. Møller Skolen, Fjordallee 1, 24837 Schleswig,

Veranstalter: Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg; Sektion Schleswig von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Erinnern wir uns: Es gab über 6 Millionen ermordete Juden in der Zeit des Nationalsozialismus und viele Millionen Todesopfer mehr durch das Leid des 2. Weltkrieges, Gleichschaltung, Repressionen, Folter, Hunger und Ängste, die sich heutzutage im wohlbehüteten Zuhause wohl kaum einer mehr vorstellen kann. Vergleichbares? Finden wir nicht.

Wenn sich jemand durch die Aufforderung "Erinnern wir uns" dazu verleitet fühlt, tatsächlich im Gedächtnis zu kramen, dann greifen die meisten von uns wohl auf das in der Schule vermittelte Wissen zurück.

Die meisten von uns sind Kinder und Kindeskinder der Nachkriegsgeneration. Wir lesen in Schulbüchern und Reportagen bekannter Hochglanzmagazine, schauen Dokumentationen, sehen Hollywoodproduktionen. Doch was seit geraumer Zeit Gewissheit wird, ist, dass die bedeutsame Zeitzeugengeneration der NS-Zeit langsam stirbt. Das sind diejenigen, die den Nationalsozialismus selber miterlebt haben. Mit ihnen stirbt eine der für uns wichtigsten Quellen, da sie nicht einfach vom Papier ablesbar ist, Zahlen und harte Fakten liefert, sondern vielmehr Gefühle transportiert. Ängste, Leidenschaften, Wünsche werden durch Mimik, Gestik und spontane Anekdoten vermittelt und der größte Vorteil von Zeitzeugen: Man kann Fragen stellen, man kann nachhaken, man kann mitfühlen.

Dafür hat sich der 1946 in die USA ausgewanderte Holocaust-Überlebende Leslie Schwartz zur Verfügung gestellt.

Eindrucksvoll erzählt Leslie Schwartz seine Geschichte, wie er die Konzentrations- und Arbeitslager in Auschwitz-Birkenau und Dachau überlebte.

Eingeführt wurden die Veranstaltungen jeweils mit dem Dokumentarfilm des Bayerischen Rundfunks "Der Mühldorfer Todeszug - Begegnungen gegen das Vergessen" (2012).