Erinnerung aufpolieren. StolperSteine putzen Gemeinsames aktives Gedenken mit Putzaktion in der Karlsruher Innenstadt West

Samstag, 14. November 2015

, 14 Uhr

Auf 2 bis 3 km langen Routen werden "Stolpersteine" schwerpunktmäßig in der Karlsruher Innenstadt West geputzt - und wird der Opfer gedacht. Treffpunkt und Start der Touren ist der Europaplatz/ Postgalerie in der Innenstadt.,

Auf Inititiative des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Sektion Nordbaden" widmen sich dieser aktiven Erinnerungsarbeit seit Frühjahr 2012 eine wachsende Zahl engagierter Privatpersonen sowie Aktive der beteiligten Organisationen Amnesty International Bezirk Karlsruhe; Deutschsprachiger Muslimkreis Karlsruhe e.V.; Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Sektion Nordbaden; Menschenrechtszentrum Karlsruhe e.V. sowie Jugendorganisationen politischer Parteien (www.erinnerung-aufpolieren.de)

Eingelassen in Gehsteige vor den letzten freiwillig gewählten Wohnquartieren erinnernauch in Karlsruhe quadratische Messingplatten des Künstlers Gunter Demnig an einstige Bewohner: Diese Menschen wurden Opfer politischer und rassistische Verfolgung unter der NS-Diktatur. Die "Stolpersteine" lassen Vorübergehende über die Namen und die Schicksale optisch "stolpern". Auf diese Weise haben sie Signalwirkung und geben den Menschen symbolisch ein Stück ihrer Identität zurück. In mehr als 1.050 deutschen Städten und Gemeinden wurden über die Jahre diese markanten Gedenksteine verlegt, die meisten in Deutschland, aber auch Hunderte in 17 weiteren Ländern wie Belgien, Ungarn, Norwegen, Russland, Italien.

Doch die einstmals blitzenden Erinnerungssteine haben Patina angesetzt, sie fügen sich nun recht unauffällig ins Grau der Pflastersteine. Um wieder mehr Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, ist Erinnerungsarbeit ganz praktischer Art gefragt - mit der Karlsruher Stolpersteine-Putzaktion unter dem Motto "Erinnerung aufpolieren!" Die Symbolik der würdigenden Gesten geht allen Beteiligten dabei vor einem allumfassenden Abarbeiten der Gedenksteine.

Die Teilnahme ist kostenfrei; Putzmaterialien werden gestellt. Interessierte sind sehr willkommen und können gerne auch dazustoßen, etwa beim Anblick der Aktiven unter markanten gelben Schirmen.