„Als in Darmstadt Bücher verbrannt wurden…Erinnerung an den 21. Juni 1933“. Vortags- und Diskussionsveranstaltung mit Prof. (em) Dr. Christof Dipper, TU Darmstadt, Institut für Geschichte

Dienstag, 16. April 2013

18.00 Uhr Vortragssaal der neuen ULB, UG 1, Raum 001, Magdalenenstraße 8, 64289 Darmstadt,

Veranmstalter: Gegen Vergessen Für Demokratie e.V., Sektion Südhessen

Die Bücherverbrennungen des 10. Mai 1933 in Deutschland haben sich fest in das historische Gedächtnis eingebrannt. Dabei wird das heutige Geschichtsbild vor allem von den über die Bücherverbrennung an diesem Tag in Berlin auf dem Opernplatz (heute Bebelplatz) erhaltenen Film-, Foto- und Tonaufnahmen geprägt. Weniger bekannt ist, dass bereits seit März des Jahres1933 nach der sog. Machtergreifung Bücherverbrennungen in ganz Deutschland stattfanden - und dass sich dies bis in den Oktober hinein erstreckte. Es war den besonderen Bedingungen der Darmstadt Hochschulsituation geschuldet, dass es hier erst am 21. Juni auf dem Mercksplatz zur Bücherverbrennung kam.
„Indem sie Bücher verbrannten“ – schreiben J.H.Schoeps und W.Treß, im Vorwort zu dem von ihnen herausgegebenen Sammelwerk „Orte der Bücherverbrennung“, Hildesheim 2008) – „offenbarten die Nationalsozialisten von Anbeginn den Geist der Vernichtung, der ihrer 12-jährigen Schreckensherrschaft innewohnen wollte. Die Scheiterhaufen brannten 1933 nicht im Verborgenen, sondern für Jedermann sichtbar auf den zentralen Plätzen zahlreicher deutscher Städte.“
Prof (em) Dr. Christof Dipper – langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neuste Geschichte am historischen Institut der TU Darmstadt - hat sich intensiv mit den Entwicklungen im Frühjahr und Frühsommer des Jahres 1933 in Darmstadt und den Hintergründen der Bücherverbrennung am 21. Juni 1933 beschäftigt. In seinem Vortrag beleuchtet er den neusten Forschungsstand zu diesem Thema.
Im Rahmen der Veranstaltung stellt Matthias Gröbel (Stadtarchiv Darmstadt) archivpädagogische Materialmappen mit regionalgeschichtlichen Hinweisen zum Thema vor, mit denen Lehrkräfte und andere Multiplikatoren das Thema in ihre Schulen und Institutionen hineintragen können.
Mit dabei: Schülerinnen und Schüler (LiteraTeens*) der Lichtenbergschule Darmstadt, die in Kooperation mit der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft eine Stadtführung zum Thema Bücherverbrennung am 22. Juni vorbereiten.