Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs

Mittwoch, 21. Oktober 2015

19 Uhr, Stadtarchiv Dortmund, Märkische Straße 14, 44135 Dortmund,

Die Soldaten, die am Ende des Zweiten Weltkriegs Deutschland von der nationalsozialistischen Herrschaft befreiten, brachten für viele Frauen neues Leid. Zahllose Mädchen und Frauen (und auch etliche Männer) wurden Opfer sexueller Gewalt, überall im Land. Denn entgegen der weit verbreiteten Vorstellung wurden nicht nur »die Russen« zu Tätern, sondern auch Amerikaner, Franzosen und Briten. Miriam Gebhard hau auf Basis vieler neuer Quellen erstmals historisch fundiert das Ausmaß der Gewalt bei Kriegsende und in der Besatzungszeit untersucht. Zugleich konnte sie erforschen, wie die vergewaltigten Frauen in späteren Jahren immer wieder zu Opfern wurden: von Ärzten, die Abtreibungen willkürlich befürworteten oder ablehnten, von Sozialfürsorgern, die Schwangere in Heime steckten, von Juristen, die Entschädigungen verweigerten. Und nicht zuletzt von einer Gesellschaft, die bis in unsere Tage die massenhaft verübten Verbrechen am liebsten beschweigen und verdrängen würde.

Prof. Dr. Miriam Gebhardt ist Historikerin und Journalistin und lehrt Geschichte an der Universität Konstanz. Neben ihrer journalistischen Arbeit, unter anderem für Die Zeit, habilitierte sie sich mit einer Studie über „Die Angst vor dem kindlichen Tyrannen. Eine Geschichte der Erziehung im 20. Jahrhundert“.

Eine Veranstaltung des Stadtarchiv Dortmund in Kooperation mit dem Verein Gegen Vergessen für Demokratie e.V.