Es gibt wieder eine nach Anton Schmid benannte Kaserne

Der Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe Schleswig-Holstein, Günter Neugebauer,  zeigt sich erfreut, dass es in Blankenburg im Harz wieder eine nach dem Feldwebel der deutschen Wehrmacht, Anton Schmid, benannte Kaserne gibt.

Anton Schmidt war als deutscher Wehrmachtsangehöriger im Frühjahr 1942 im besetzten Wilna nach einem Kriegsgerichtsverfahren zum Tode verurteilt und anschließend erschossen worden. Ihm wurde zur Last gelegt, dass er als Leiter von Werkstätten im eroberten Wilna jüdische Arbeitskräfte vor dem Zugriff der Einsatzgruppen der SS versteckt und vor dem sicheren Tod gerettet hat.

Bereits am 8. Mai 2000 war auf Anregung und in Anwesenheit des damaligen Bundesverteidigungsministers Rudolf Scharping in Neugebauers Wohnort Rendsburg die damalige Rüdel-Kaserne in „Feldwebel-Schmid-Kaserne“ umbenannt worden. Da die Kaserne im Rahmen der Bundeswehr-Strukturreform stillgelegt worden ist, erinnert nur noch eine Straße auf dem jetzt gewerblich genutzten ehemaligen Kasernengelände an Anton Schmid.

Das Fördermitglied der Vereinigung „Gegen Vergessen. Für Demokratie e.V.“, der ehemalige Pastor Helmut Homfeld, aus Rendsburg, der sich seit Jahrzehnten um die Aussöhnung von Juden und Christen verdient gemacht hat,  wurde persönlich eingeladen, an der Umbenennung der Kaserne in Blankenburg teilzunehmen. Zusammen mit einem Oberstabsfeldwebel der Reserve konnte auch eine Erinnerung an die „alte“ Feldwebel–Schmid-Kaserne aus Rendsburg mitgenommen werden: die ehemals an der Kaserne befindliche Messingtafel  mit einer Kurzinformation über den Namensgeber der Kaserne.

Günter Neugebauer: Anton Schmid hat durch sein Wirken gezeigt, dass es in der an zahllosen Verbrechen, auch gegen jüdische Bevölkerungsgruppen, beteiligten deutschen Wehrmacht auch möglich war, anständig und menschlich zu bleiben.  In seinem letzten Brief an seine Frau beschreibt er sein Handeln mit den Worten: „Ich habe nur als Mensch gehandelt und wollte ja niemanden weh tun“. Anton Schmid ist im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen Wehrmachts-Angehörigen, nach denen Bundeswehrkasernen benannt waren oder immer noch sind, ein Vorbild für die Soldaten.