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Vortragsreihe Entscheidungsjahr 1918/19 - Teil 1: Untergang der "alten Welt"

Mittwoch, 19. September 2018

, 17:00 Uhr

VHS im Stadtfenster, Steinsche Gasse 26, 47051 Duisburg

Eine Veranstaltung der Volkshochschule Duisburg und der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr West von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Entscheidungsjahr 1918/19 - Vortragsreihe von Dr. Günther Neumann

Der Zeitraum wird durch den Friedensschluss von Brest-Litovsk und – im deutschen Fall – die Verabschiedung der Weimarer Verfassung definiert; Entsprechendes gilt für Österreich. In den neu gebildeten Staaten wird auch noch die Phase der ersten Konsolidierung bis Ende 1920 einbezogen. Die Fülle der Ereignisse gebietet eine räumliche Beschränkung auf die Nachfolgestaaten des deutschen Kaiserreichs und der Habsburger Monarchie sowie die nicht von der Revolution erfassten Teile des Zarenreichs im ostmitteleuropäischen Bereich; diese Beschränkung stellt keine Gewichtung dar.

Teil 1: Untergang der "alten Welt"

Mit dem Waffenstillstand von Compiegne und den Friedensschlüssen von Versailles endete das "lange 19. Jahrhundert" (Eric Hobsbawn). Prägende Imperien verschwanden von der Bildfläche Zentraleuropas: das Zarenreich, die Habsburger Monarchie und das deutsche Kaiserreich. Gemessen an der Dauer des Ersten Weltkriegs mit seinen langen Phasen der Unbeweglichkeit vollzog sich der Zusammenbruch in enorm kurzer Zeit. Die politischen Nachfolger – die "Reststaaten" der alten Reiche wie die staatlichen Neugründungen – standen vor ungeheuren politischen und sozialen Lasten, die ihre Vorgänger hinterlassen hatten. Gleichzeitig stellte sie der Sieg der Russischen Revolution unter sowohl innen- wie außenpolitischen Druck.

Mit dem Aufstieg der USA zur stärksten Weltmacht wurde die innere Struktur der alten Kolonialmächte wesentlich verändert; der Kolonialbesitz des Deutschen Reichs wird nicht einfach unter den Siegern aufgeteilt. Förmlich steht er unter der Hoheit des Völkerbundes, als deren Verwalter freilich überwiegend die alten Kolonialmächte (erweitert um Japan und die USA) fungieren.

Der Eintritt ist kostenfrei.