Veranstaltungen

Verleihung des Preises „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und des Waltraud-Netzer-Jugendpreises

Sonntag, 25. November 2012

10.30 Uhr Rathausfestsaal im Rathaus der Landeshauptstadt Erfurt, Fischmarkt 1, 99084 Erfurt,

Programm:

Begrüßung
Andreas Bausewein, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt

Begrüßung
Staatssekretär Peter Zimmermann, Regierungssprecher des Freistaates Thüringen

Einführende Worte
Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Musikalische Begleitung: Berkan Akbiyik  mit „Everything you want“

Verleihung des Waltraud-Netzer-Jugendpreises

Laudatio: Fahri Ogün Yardim, Schauspieler

Replik der Preisträger

Musikalische Begleitung : Hans Storck und Berkan Akbiyik mit „Changemaker“

Verleihung des Preises „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ an Prof. Dr. Wolfgang Benz

Laudatio: Prof. Dr. Bernd Faulenbach, stellvertretender Vorsitzender Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Replik des Preisträgers

Musikalische Begleitung : Hans Storck mit „Rückenwind“

Im Anschluss an die Preisverleihung laden „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ und die „Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung“ zu einem Stehempfang ein. Die Preisverleihung wird in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Erfurt ausgerichtet.

Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“
Der mit 7.500 Euro dotierte Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird jährlich vergeben. Erster Preisträger war im Jahr 2005 der frühere Bundespräsident Johannes Rau. Im Jahr 2006 wurde die Musikgruppe „Die Prinzen“, 2007 das Maximilian-Kolbe-Werk, 2008 Dr. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußballbundes, 2009 Rainer Eppelmann, 2010 Prof. Dr. Feliks Tych und 2011 Rafik Schami ausgezeichnet. Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird gestiftet von der Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung.
Preisträger 2012: Prof. Dr. Wolfgang Benz
Der Zeithistoriker Wolfgang Benz, von 1990 bis 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, hat wegweisende Forschungen über die Geschichte des 20. Jahrhunderts und über Vorurteile in der Gegenwart erbracht. Mehr als 200 Werke hat Benz verfasst oder herausgegeben. Darüber hinaus hat Benz es wie wenige andere Akademiker geschafft, seine Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit in verständlicher Form zugänglich zu machen. Im Zentrum der Arbeit von Benz steht die Zeit des Nationalsozialismus, doch behält er immer einen Blick und einen Bezug auf die gesellschaftliche Gegenwart. So hat er nicht nur wesentlichen Anteil am Aufbau und an der Entwicklung der Erinnerungskultur in Deutschland, sondern gibt auch den öffentlichen Debatten zum Nationalsozialismus, zu Extremismus, Antisemitismus und zur Fremdenfeindlichkeit wichtige Impulse. Nach wie vor meldet er sich zu Wort, wenn er demokratische Prinzipien und Rechte von Minderheiten gefährdet sieht.
Laudator: Prof. Dr. Bernd Faulenbach
Bernd Faulenbach ist Historiker an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und stellvertretender Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie. Faulenbach vertritt die These: „Das Bild der jüngsten Geschichte und die politische Orientierung in der Gegenwart bedingen sich gegenseitig. Daraus resultiert eine große politisch-gesellschaftliche Verantwortung des Zeithistorikers, die Wolfgang Benz wie kaum ein anderer wahrnimmt. Er ist Aufklärer und engagierter Bürger zugleich.“

Waltraud-Netzer-Jugendpreis
Seit 2010 wird der „Waltraud-Netzer-Jugendpreis“ gegen das Vergessen und für Demokratie“ verliehen. Mit ihm werden Jugendprojekte, die sich aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen und/oder die Entwicklung einer lebendigen Demokratie befördern, mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro ausgezeichnet. Preisträger des Jahres 2010 war die Junge AG der Dokumentationsstelle der Pulverfabrik Liebenau. 2011 wurde das Theaterprojekt „Mölln nach Mölln“ des Vereins Miteinander leben e.V. ausgezeichnet. Der Waltraud-Netzer-Jugendpreis wird gestiftet von der Gesundheitsbetriebe Dr. Nikolaus Netzer Verw. GmbH.
Preisträger 2012: We are WorldCitizen
Salahdin Said, Hans Storck und Cem Baran Keskin, drei junge Männer aus Berlin Kreuzberg, sind die Gründer von „We are WorldCitizen“. Sie haben ein Konzept entwickelt, wie der Dialog und das Verständnis zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Kulturen gefördert werden kann, indem zunächst Gemeinsamkeiten betont, statt Unterschiede gesucht werden. Mit ihrem Konzept führen Sie Workshops in Schulen und Jugendzentren durch. Außerdem haben die WorldCitizen mittlerweile viele „Botschafter“ gefunden, die ihre Idee in andere Städte und Länder tragen.
Laudator: Fahri Ogün Yardim
Fahri Ogün Yardim, Schauspieler aus Hamburg, hat in zahlreichen Kino- und TV-Filmen mitgewirkt, unter anderem in „Kebab Connection“, „Keinohrhasen“, „Chiko“, „Almanya – Willkommen in Deutschland“. Ab 2013 ermittelt er zusammen mit Til Schweiger für den Tatort in Hamburg. Yardim fühlt sich dem Ansatz der WorldCitizen nahe, wenn er fordert: „Lasst uns doch wieder anfangen, uns als Menschen zu begegnen. Denn das steht im Kontrast zu der absurden Vorstellung, wir wären alle etwas sehr Unterschiedliches.“