Die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für das Thema Demokratie und Partizipation. Die Beschäftigung mit dieser Geschichte erinnert daran, dass Demokratie immer wieder neu durchgesetzt werden muss.
Im Workshop soll beispielhaft an zwei zeitlichen Epochen erarbeitet werden, was zu einer Geschichte der Demokratie und Partizipation gehört. Zugleich wird erörtert, welche Potentiale sich für die Geschichtsvermittlung daraus ergeben.
Demokratiegeschichte in der Weimarer Republik
Am historischen Ort, dem Geburtshaus von Friedrich Ebert, wird ein besonderer Akzent auf die Geschichte der Weimarer Republik gelegt. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert dieser Versuch, eine moderne Demokratie und einen Sozialstaat aufzubauen, in der Geschichtsvermittlung einnehmen sollte. Dies geschieht auch im Hinblick auf das Jahr 1918, in dem sich die Republikgründung zum hundertsten Male jährt.
Demokratiegeschichte außerhalb der Parlamente nach 1945
Nicht nur Parteien und Politiker prägen die Demokratie. Wesentliche Impulse erhält sie auch dann, wenn neue soziale Bewegungen sich formieren, neue Inhalte in die Diskussion einbringen und so demokratische Tradition und Kultur verändern und prägen. Deshalb wird ein weiterer Schwerpunkt die Frage nach Partizipation und demokratischen Entwicklungen außerhalb der Parlamente nach 1945 sein. Der Fokus liegt dabei zum einen auf den Gewerkschaften, zum anderen auf Protestbewegungen seit den 1970er Jahren.
Demokratiegeschichte darstellen
In Arbeitsgruppen werden wir gemeinsam an Beispielen erproben, wie mit lokalgeschichtlichen Spurensuchen das Thema Protest und Partizipation in Projekten vor Ort erforscht werden kann. Welche Möglichkeiten und Projektformate gibt es, um Demokratie- und Partizipationsgeschichte darzustellen, auf was ist dabei zu achten? Der Workshop möchte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mut machen, sich mit Demokratiegeschichte vor Ort zu beschäftigen und eigene Projekte zu initiieren.
Programm
Freitag, 27. Juni 2014
17.00 Uhr | Begrüßung und Einführung in das Thema Priv.-Doz. Dr. Walter Mühlhausen, Geschäftsführer der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Dr. Michael Parak, Geschäftsführer von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. |
| Demokratiegeschichte in der Weimarer Republik |
17.30 Uhr | „Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten – Friedrich Ebert (1871–1925)“. Zur Arbeit mit Demokratiegeschichte in der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Dr. Michael Braun und Guilhem Zumbaum-Tomasi , Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte |
18.30 Uhr | Abendessen |
19.30–21.00 Uhr | Die Weimarer Republik. Ein wichtiges Kapitel der deutschen Demokratiegeschichte Prof. Dr. Bernd Faulenbach (Bochum), Stellvertretender Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. |
Samstag, 28. Juni 2014
| Demokratiegeschichte außerhalb der Parlamente nach 1945 |
9.00–9.10 Uhr | Einführung |
9.10–9.20Uhr | Input 1 Archiv Soziale Bewegungen, Freiburg Michael Koltan (Freiburg), Archiv Soziale Bewegungen |
9.20–9.30 Uhr | Input 2 Projekt „Individuelle Erinnerung und gewerkschaftliche Identität“ |
9.30–10.30 Uhr | Arbeit in Kleingruppen |
10.30–10.45 Uhr | Kaffeepause |
10.45–11.00 Uhr | Spaziergang zum Kurpfälzischen Museum |
11.00–12.00 Uhr | „Eine Stadt bricht auf – Heidelbergs wilde 70er“ Ausstellung des Kurpfälzischen Museums |
12.00–13.00 Uhr | Mittagsimbiss |
| Demokratiegeschichte darstellen |
13.00–16.00 Uhr | Demokratiegeschichte lokal: Protest, Politik und Partizipation dokumentieren und darstellen Rainer Ohliger (Berlin), Historiker, Netzwerk Migration in Europa e.V. Arbeit in Kleingruppen |
16.00–16.30 Uhr | Bündelung der Arbeitsergebnisse |
16.30 Uhr | Ende der Tagung |
Organisatorisches und Anmeldeformulare finden Sie in der hier angehängten PDF-Datei "Einladung Workshop Demokratiegeschichte".