Tagungsbericht: Workshop "Erinnerungsorte der Demokratiegeschichte"

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. lud ins Stadtmuseum Halle, um anderthalb Tage über Demokratiegeschichte nachzudenken und zu diskutieren. Eberhard Diepgen, stellvertretender Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., begrüßte die Anwesenden und wies darauf hin, dass die Demokratiegeschichte insbesondere innerhalb der Geschichtsvermittlung für die junge Generation eine wichtigere Rolle spielen müsse. Demokratiegeschichte ermögliche es, sich mit den Ideen von Demokratie und Freiheit positiv zu identifizieren. Als Anknüpfungspunkte seien dazu vor allem Menschen und Orte der Demokratiegeschichte geeignet. Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., erinnerte an die Fähigkeiten und Chancen der Geschichtsvermittlung. Um Demokratie zu lernen sei Demokratiegeschichte eine gute Basis. Es gelte, den Mainstream der Gedankenfaulheit zu durchbrechen. Eine Aufgabe von Gegen Vergessen – Für Demokratie sei es daher auch, Lehrerinnen und Lehrer zu unterstützen.

Den programmatischen Auftakt leistete ein Vortrag von Prof. Dr. Bernd Faulenbach, stellvertretender Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., mit dem Titel „Was ist Demokratiegeschichte und wie sollen wir mit ihr umgehen?“. Ein Schwerpunkt der Arbeit von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ist die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen sowie das Unrecht des SED-Regimes. Das sei weiterhin die Hauptaufgabe von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., aber die Demokratiegeschichte könne daneben ein weiteres Arbeitsfeld sein. Dabei dürften die NS-Verbrechen und das DDR-Unrecht in keiner Wiese verharmlost, relativiert oder gegeneinander aufgerechnet werden. In der Folge strukturierte er seine Überlegungen in drei Bereiche: Begriffe/Begründungen, Komplexe der deutschen Geschichte und Formen der Beschäftigung/Erinnerungskultur. Demokratiegeschichte sei ein Themenfeld, das besonders in der medialen Diskussion oft eine große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit aufweise. Dazu stellte Prof. Dr. Faulenbach verschiedene Definitionen von Demokratie aus verschiedenen Zeiten vor, die deutlich machten, wie verschieden das Verständnis von Demokratie sein kann. Er forderte anschließend eine Erweiterung des Demokratiebegriffs, da für ihn gegenwärtig eine präsentistische Verengung der Demokratiediskussion stattfinde. Demokratie sei für ihn stärker in der historischen Dimension zu betrachten. Dadurch werde deutlich, dass die Demokratie nichts Selbstverständliches ist, sondern immer neu ausgehandelt werden müsse.  Die Geschichtlichkeit der Demokratie zeige zudem, dass diese veränderlich sei und dass Demokratie als Prozess dem Wandel unterworfen sei. Im zweiten Teil des Vortrages stellte Prof. Dr. Faulenbach sechs Themenkomplexe aus der deutschen Geschichte vor, die exemplarisch für die Beschäftigung mit Demokratiegeschichte geeignet seien. Dazu nannte er die Revolution von 1848/49, die Revolution von 1918, den Widerstand im Nationalsozialismus, die Demokratisierung in der BRD, den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und die Friedliche Revolution von 1989. Er machte deutlich, dass diese Komplexe zu verschiedenen Zeiten zu unterschiedlichen Geschichtsbildern geführt haben. Dabei werde zum einen deutlich, dass es demokratische Traditionslinien gebe und zum anderen, dass Demokratie ein unabgeschlossener Prozess sei, für den Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind. Im letzten Teil des Vortrages ging er auf aktuelle und mögliche Formen der Beschäftigung ein. Er plädierte für eine stärkere inhaltliche und organisatorische Vernetzung von Erinnerungs- und Gedenkstätten und forderte dazu auf, sich auf lokalgeschichtlicher Ebene mit der Demokratiegeschichte zu beschäftigen. Welche Straßen und Plätze in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es, die Geschichten über die Demokratie erzählen können? Welche Menschen haben sich für demokratische Anliegen eingesetzt?

In einer anschließenden Diskussionsrunde ging es um die Frage, ob es einen Erinnerungstag für deutsche Demokratiegeschichte geben soll. Dazu wurden die verschiedenen Daten der der deutschen Geschichte mit ihren Vorzügen und Nachteilen diskutiert. So erschien z.B. der 23. Mai als Tag des Grundgesetzes zu technisch, der 9. November aufgrund seiner schwierigen Mehrfachbedeutungen mindestens fragwürdig. Eine andere Sichtweise war, dass es schon genug Gedenk- und Feiertage gibt, und dass stattdessen mehr die Inhalte der demokratischen Freiheitsgeschichte im Vordergrund stehen sollten. Zudem forderten einige Teilnehmer eine europäische Ausrichtung der Demokratiegeschichte. Für die zahlreichen Gedenk- und Erinnerungsstätten wurde eine breite inhaltliche und formale Vernetzung angeregt.  

Am Samstagmorgen hieß das erste Panel “Erinnerungsstätten an die Freiheitsbewegungen des 19. Jahrhunderts“. Zuerst stellte Dr. Elisabeth Thalhofer ihre Arbeit als Leiterin der Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte im Schloss Rastatt vor. Sie erwähnte, dass in Anknüpfung an Gustav Heinemann das Schloss Rastatt als Rückbesinnung auf freiheitlich demokratische Traditionen verstanden werde und so positive Anknüpfungspunkte bietet. Rastatt als historischer Ort erzähle auch die Geschichte einer „verunglückten Revolution“ und zeige damit, dass auch Verlierer oder Gescheiterte als Vorbilder taugen. Das Museum am historischen Ort biete als Zugänge zum Thema neben der Wissensebene auch die emotionale Ebene. Für die Vermittlungsarbeit beschäftigt die Erinnerungsstätte drei Gymnasiallehrer als Museumspädagogen. Die Arbeitsformen reichen von Führungen über Rollenspiele bis zu einem Quiz. Neben diesen Angeboten gibt es auch zahlreiche Sonderveranstaltungen zu aktuellen Themen.

Anschließend berichtete Dr. Ralph-Jürgen Lischke über den Erinnerungsort „Friedhof der Märzgefallenen“ in Berlin. Dieser Friedhof, gelegen im Volkspark Friedrichshain, wird vom Paul-Singer-Verein betrieben. Zur Vermittlung der Geschichte des historischen Ortes werden verschiedenste Veranstaltungen und Workshops durchgeführt, so wurden z.B. von Schülerinnen und Schülern die Biografien von Revolutionskämpfern erarbeitet.

Im anschließenden Gespräch ging es zuerst um die Frage, ob Scheitern auch ein Anknüpfungspunkt für die Vermittlung von Demokratiegeschichte sein kann. Eine Position war, dass Scheitern eine wichtige Demokratieerfahrung ist. Der Themenbereich der Demokratiegeschichte muss in seinem gesamten Spektrum wiedergegeben werden, und dazu gehören auch das Scheitern und der Tod der Revolutionäre. Dadurch wird deutlich, dass Menschen für die demokratische Sache gekämpft und gelitten haben und dafür auch gestorben sind. Zudem ging es darum, welche unterschiedlichen Deutungen ein Ereignis wie die Revolution von 1848 erfahren hat. War die Revolution von 1848 ein Scheitern oder ein Erfolg? Welche Definitionen von Erfolg und Sinnhaftigkeit bestehen in diesem Zusammenhang? Geht es um tagespolitischen, mittelfristigen oder langfristigen Erfolg?  Für die Verfassungsgeschichte ist 1848 beispielweise ein Erfolg und so lässt sich davon eine Traditionslinie zum gegenwärtigen Grundgesetz aufzeigen. Auch der Hinweis auf die Begrifflichkeiten und deren verschiedene Interpretationen war wichtig: Wird die Demokratiegeschichte aus historisch-lokaler Perspektive betrachtet oder gesamtdeutsch und verfassungspolitisch? Dazu kam auch das Plädoyer auf, die Demokratiegeschichte von heute aus kritisch zu betrachten und keine Sieger- oder Opfergeschichten fortzuschreiben. Ein Ansatz dazu wäre die Abkehr von Geschichtsbildern mit ihren Siegern, Verlierern, Helden und Verrätern. Ein weiterer möglicher Zugang ist, die Demokratiegeschichte von heute aus zurückzuverfolgen und dabei auf die Ideengeschichte einzugehen. Dadurch ist der Blick auf die Ursprünge unserer heutigen gesellschaftspolitischen Realität möglich. Allerdings ist die Vermittlung und Inszenierung von Ideen sehr anspruchsvoll. Dabei sollte auch gefragt werden, was uns eine historische Idee im hier und jetzt sagt und bringt. Ein anderes Plädoyer lautete auf den Zugang über Alltagsgeschichte, die besser geeignet ist, schrittweise Entwicklungen und damit die vielen kleinen Prozesse von demokratischer Entwicklung darzustellen. Durch eine regionalspezifische Länderperspektive ist der Blick auf regionale Traditionen möglich, der das Bild der Ereignisgeschichte weiter differenzieren kann. Ansätze in der Vermittlungsarbeit, über die lokale und regionale Geschichte einen Zugang zu finden, gibt es bereits viele, so z.B. mit der Straße der Demokratie in Baden-Württemberg. Auch die Frage nach der zu starken Differenzierung, gerade in der Bildungsarbeit, war ein Thema. Auf welche Weise dürfen Inhalte vereinfacht, „runtergebrochen“ und eingeordnet werden, um Verbindungslinien herzustellen? Am Ende der Beschäftigung mit Demokratiegeschichte sollte für viele Teilnehmer das Erzeugen von Mut und Handlungsfähigkeit stehen.

Der zweite thematische Schwerpunkt waren Politikergedenkstätten und das 20. Jahrhundert. Dazu stellte Peter-Andreas Bochmann das Geburtshaus von Hans-Dietrich Genscher als „Begegnungsstätte Deutsche Einheit“ vor. Bochmann, Leiter des Regionalbüros Mitteldeutschland der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, zeigte die Entwicklung des Hauses von einer baufälligen Ruine hin zur Bildungs- und Arbeitsstätte. Seit 2012 gibt es im Haus die Dauerausstellung „Einheit in Freiheit“, die liberale Traditionen in der Region und in Europa in den Kontext der Entspannungspolitik und der Wiedervereinigung stellt. Die Ausstellung wird durch ein ständiges Angebot an Führungen, Workshops und Seminaren ergänzt. Zu den weiteren Tätigkeiten gehören Kooperationen mit Zeitzeugen und Lehrerfortbildungen.

Dr. Christopher Dowe stellte die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger in Münsingen-Buttenhausen vor. Dabei legte er dar, welche Herausforderungen und Chancen ein sehr kleines Haus bietet. Im Mittelpunkt des Hauses steht das Leben Matthias Erzbergers als parlamentarischer Demokrat. Nicht zuletzt wegen des begrenzten Raumes ist die Wahl für die Ausstellung auf eine szenografische Darstellung gefallen. Mit Karten, Tönen und anderen multimedialen Formen wird dort die politische Biografie Erzbergers erzählt. Die geringe Größe des Hauses ermöglicht Führungen nur für Kleinstgruppen. Finanziert wird die Erinnerungsstätte durch das Haus der Geschichte Baden-Württembergs, die Kommune Münsingen, einen Geschichtsverein in Münsingen und durch Spenden.

Prof. Dr. Walter Mühlhausen stellte die fünf Politikergedenkstiftungen des Bundes vor: die Otto-von-Bismarck-Stiftung, die Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Im Besonderen ging er auf die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg ein. Diese auch sehr kleine Gedenkstätte, die Friedrich Eberts Geburtshaus war, zeigt schlaglichtartig das Leben Friedrich Eberts im Kontext der Umbruchsphase vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Als Lernort bietet das Haus vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Seminar- und Projektarbeiten an. Zusätzlich hat das Haus drei Wanderausstellungen erarbeitet, die allerdings wegen allseits knapper Projektmittel unterschiedlich stark angemietet werden.

In der anschließenden Diskussionsrunde stand der Zugang zur Demokratiegeschichte über Personen im Vordergrund. Auch dabei ist wichtig, danach zu fragen, was uns bestimmte Personen heute sagen. Außerdem kann individuelles Leid auch ein Faktor für Empathie sein. Der Fokus kann dabei neben der Personengeschichte auch auf den Handlungsspielräumen liegen. Die Würdigung der Person und der politischen Leistung ist dabei ein wichtiger Punkt. Neben der personengestützten Vermittlung dürfen die Kontextualisierung, die Strukturgeschichte und überindividuelle Faktoren nicht ausgeblendet werden. Neben der konkreten Personengeschichte ist auch die Wirkungsgeschichte über das Leben hinaus ein wichtiges Feld der Darstellung und Vermittlung.  Dabei soll eine multiperspektivische Betrachtungsweise helfen, demokratische Kompetenz innerhalb des historischen Bewusstseins auszubilden. Dabei stoßen Ausstellungen auch schon mal an Grenzen der Darstellbarkeit, wenn es darum geht, keine fertigen Antworten zu präsentieren und ein Thema nicht zu stark auf einzelne Personen zu reduzieren. Das Ganze ist im besten Fall ein Balanceakt zwischen Reduktion, Differenzierung und Multiperspektivität. Das Spannungsfeld liegt dabei zwischen Staatsmännern und Alltagshelden, zwischen großer Geschichte und Lokalhistorie. Dabei ging es auch um die Frage, ob Helden „vom Sockel geholt“ werden und mit ihren menschlichen Seiten gezeigt werden sollen. Müssen historische Akteure in der Darstellung Idole oder Helden sein, um als Vorbild zu fungieren? Wird dadurch die Beschäftigung mit ihnen leichter? Eine weitere Thematik war die Zielgruppenfrage. Viele Teilnehmer regten an, die Anforderungen an die Besucher herunterschrauben und trotzdem deren Vorbildung ernst zu nehmen. Zudem sei eine lokalhistorische Ausrichtung eine gute Möglichkeit, Menschen in ihrer Region für Demokratiegeschichte zu begeistern. In Bezug auf die Friedliche Revolution von 1989/1990 wurde angeregt, diese Geschichte als gesamtdeutsche Geschichte zu erzählen. Dabei ist die Gewaltlosigkeit dieses Ereignisses ein Feld, das mehr Beachtung finden kann. Eine weitergehende Frage könnte lauten, wie demokratischer Frieden zustande kommt und wer daran beteiligt ist. In Bezug auf die konkrete Vermittlungsarbeit kam der Appell, zwischen einer symbolpolitischen und einer pädagogischen Ebene zu unterscheiden. Neben einem klaren Auftrag, Symbolpolitik für Demokratie und Freiheit zu machen, stehen die konkreten Anforderungen an historisch-politische Bildungsarbeit und diese Ebenen können nicht immer deckungsgleich sein.

Das dritte Panel trug den Titel „Perspektiven für die Arbeit von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“. Dr. Dennis Riffel, wissenschaftlicher Referent von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., berichtete vom Aufbau des Internetportals „Demokratie vor Ort“. Diese Interseite ist dazu da, Projekte und Initiativen zur Geschichte von Demokratie und Partizipation abzubilden und zu vernetzen. Spuren von Demokratiegeschichte finden sich an vielen Orten, es geht daher vorranging darum, diese sichtbar zu machen. Dazu hat die Homepage eine georeferentielle Kartendatenbank, um die Einträge anzuzeigen.

Heiko Klare, Mitarbeiter beim Förderverein Geschichtsort Villa ten Hompel e.V., berichtete über Projektarbeit zur Geschichte der Partizipation. Sein Ansatzpunkt sind die konkreten pädagogischen Herausforderungen in der praktischen Vermittlungsarbeit. Partizipation und Selbstorganisation sind für ihn nur über partizipative Verfahren vermittelbar. Dafür stellte er mehrere Thesen für die Vermittlungsarbeit vor, u.a. Anerkennung, Teilhabe und Gerechtigkeit als Ziele und Methode, Vermittlung von Demokratiegeschichte nicht als Institutionengeschichte, Berücksichtigung von Nicht-Akteuren, multiperspektivische und differenzierte Sichtweise, keine neuen Meistererzählungen, Dekonstruktion von Rollenvorbildern sowie partizipative Erarbeitung von eigenen Interpretationen. Als Ansatzpunkte schlug Klare eine lokale Spurensuche, die Zeitzeugenarbeit und die Beschäftigung mit Liedtexten vor. Er plädierte für eine ergebnisoffene Bildungsarbeit, die regionale Bezugspunkte findet und intergenerationell ausgerichtet ist. Demokratie lernen ist für ihn vor allem die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.

In der anschließenden Diskussion ging es um verschiedene Formen des Lernens und der Vermittlung. Lernen in Form von selbstgesteuertem Entdecken und Verknüpfen ist eine anspruchsvolle Methode, die entsprechend vorbereitet und begleitet werden muss. Lernen als Prozess darf dabei nicht zu sehr in eine Verwertungslogik und den Zwang zur Nachweisbarkeit geraten. Dazu sollte Geschichte mehr sein als Material zur Demokratieerziehung. Die geschichtlichen Ereignisse müssen in Horizonte und Normen eingeordnet werden. Diese Horizonte können aber auch in der gemeinsamen Arbeit entwickelt werden.

In der Abschlussdiskussion schlugen mehrere Teilnehmer vor, zukünftig eine Handreichung zur Demokratiegeschichte zu entwickeln. Darin darf Demokratiegeschichte nichts als simple Erfolgsgeschichte erzählt werden. Das Scheitern demokratischer Bewegungen muss darin auch seinen Platz haben und es sollten unter Rückgriff auf Persönlichkeiten und Kräfte demokratischer Freiheitsbewegungen regionale Bezüge zu Menschen und Orten hergestellt werden. Ein genereller Appell sprach sich für die stärkere inhaltliche Vernetzung von Gedenkstätten und Erinnerungsorte aus und forderte mehr Transparenz und Kommunikation untereinander. Mit der Beschäftigung der Demokratiegeschichte darf keine Reduzierung der Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit in Bezug auf die Verbrechen der NS-Diktatur und das Unrecht des SED-Staates einhergehen.