Geschichtsmesse in Suhl

„Die Zukunft der Aufarbeitung – Demokratie und Diktatur in Deutschland und Europa nach 1945“

Schwerpunktthema der 5. Geschichtsmesse vom 8.-10. März 2012 in Suhl war die Bilanz der Diktaturaufarbeitung in Deutschland und Europa. Die Geschichtsmesse ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die jeweils einem Thema der deutsch-deutschen Geschichte im europäischen Kontext gewidmet ist. Das dreitägige Forum richtet sich bundesweit an Träger und Institutionen der kommunalen Bildungs- und Kulturarbeit, an Lehrer, Vertreter von Museen und Gedenkstätten, an Mittler der historisch-politischen Bildungsarbeit sowie an interessierte Privatpersonen. Ziel der Messe ist es, eine möglichst breite, öffentliche Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung und Einheit zu fördern.

Nach den zahlreichen Veranstaltungen, Initiativen und Projekten, die zu den Jahrestagen der Friedlichen Revolution, Deutschen Einheit und des Mauerbaus entstanden sind, bot das Tagungsprogramm die Gelegenheit, Diktaturaufarbeitung in Deutschland und Europa seit 1990 zu bilanzieren. So beschäftigten sich Prof. Helmut König und Prof. Bernd Faulenbach in ihren Eröffnungsvorträgen mit der Frage, auf welche Weise infolge der Überwindung der kommunistischen Diktaturen in den Jahren 1989 bis 1991 sich die europäische Öffentlichkeit mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt.

Ein breit angelegter Programmpunkt der Messe war das Thema "Gedächtnis und Geschichtsvermittlung in der Einwanderungsgesellschaft". In Vorträgen, Podiumsgesprächen und Workshops wurden vor allem die sich verändernden Bedürfnisse heterogener Schulklassen und Gruppen in der Geschichtsvermittlung erörtert sowie mögliche neue Methoden und Ansätze der Vermittlung diskutiert. Die Mitarbeiter des Schwerpunktprojektes „Praktische Geschichtsvermittlung in der Einwanderungsgesellschaft“ von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Ruth Wunnicke und Dr. Dennis Riffel, präsentierten in einem Plenumsvortrag und einer anschließenden Diskussion das Projekt. Außerdem stellten sie in einem Seminar einen ersten praktischen Arbeitsbaustein zum Thema Meinungsfreiheit und Samisdat in der DDR vor. Tenor der verschiedenen Diskussionen war immer wieder die Tatsache, dass in dem ohnehin kleinen Feld der schulischen und außerschulischen DDR-Geschichtsvermittlung gute und erprobte Methoden für die Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft noch gänzlich fehlen.

Durch den Sprecher der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt, Lothar Tautz, war die Vereinigung mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten.

Weitere Informationen zur Geschichtsmesse unter:

 http://www.geschichtsmesse.de/