Fünf Jahrzehnte Freiheitskämpfe

Gedenkveranstaltung

17. Juni 2014, 18:00 - 20:00 Uhr; Rathaus Duisburg (Raum 130)

Am 17. Juni 2014 wird im Rathaus der Stadt Duisburg die - wahrscheinlich nicht nur in Westdeutschland - seltene Gelegenheit bestehen, in einer Gedenkstunde (Raum 130, 18:00 - 20:00 Uhr) einen Überblick über fünf Jahrzehnte Freiheitskämpfe zu erhalten.

Initiates file downloadDr. Kazimierz Wóycicki (Universität Warschau) wird einen Bogen spannen vom Aufstand gegen die autoritäre, um nicht zu sagen: despotische, Herrschaft der SED in der damaligen DDR, dem ersten Aufbäumen breiter Bevölkerungskreise im Herrschaftsbereich der KPdSU, hin zu den ersten halbfreien Wahlen im Nachbarland Polen 1989. Der Titel des Vortrages lautet:

Vom 17. Juni 1953 zum 4. Juni 1989

Freiheits- und Arbeiterbewegungen im ehemaligen Ostblock - aus polnischer Sicht

Der Abend findet statt im Rahmen einer Initiates file downloadVeranstaltungsreihe, die die Vereinigung "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V." jährlich seit 2003 am 17. Juni durchführt, und in der bisher vor allem die einzelnen Stationen dieser Auseinandersetzungen in den ostmitteleuropäischen  Ländern beleuchtet wurden: die Posener Unruhen und der Budapester Aufstand 1956, der Prager Frühling 1968, die Streikbewegungen auf der Danziger Werft 1980 und der Aufbau der ersten freien Gewerkschaft im Ostblock .... Abgeschlossen wurde diese Phase 1989 mit Wahl und Amtsantritt des ersten nicht-kommunistischen Ministerpräsidenten in Warschau, Tadeusz Mazowiecki.

  Heute existiert in den früheren "sozialistischen Bruderländern" der untergegangenen DDR ein deutlich ausgebildeteres Bewußtsein um die Bedeutung des 17. Juni 1953 für die Freiheitsgeschichte Europas - nämlich das frühe Wetterleuchten gewesen zu sein - als in den beiden Teilen Deutschlands. Hier ist vor allem die Niederlage erinnerlich geblieben. Die in und mit diesem Aufstand vollbrachte Wiederaufnahme der freiheitlichen Traditionen des 19. Jahrhunderts, der so geleistete, vielleicht nur geringfügige, Beitrag zur Befreiung Europas kann jedoch auf dem Hintergrund der Geschehnisse nach 1933 kaum hoch genug gewertet werden. Einen solchen Überblick geben zu wollen, versandet oft im trocken Akademischen - an diesem Abend jedoch nicht. Dr. Kazimierz Wóycicki, *1949, hat diese Prozesse nicht nur in zahlreichen Publikationen, sowohl in polnischer wie in deutscher Sprache, dargestellt, er war selbst in verschiedenen Funktionen in der Freiheitsbewegung in Polen aktiv tätig, u.a. als enger Weggefährte von Tadeusz Mazowiecki und als Sekretär des Bürgerlichen Komitees bei Lech Walesa. Als Journalist hat er für Zeitungen (Zycie Warzawy), Zeitschriften, Fernsehen gearbeitet. Von 1996 bis 1999 war er Leiter des Polnischen Instituts Düsseldorf, das zusammen mit der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein - Ruhr West des Vereins "Gegen Vergessen - für Demokratie" zu diesem Vortrag einlädt. Den Vortrag hält Dr. Wóycicki in deutscher Sprache. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf.