„Das weiche Wasser bricht den Stein“ …

… ein Projekttag mit Annette Hildebrandt und Lothar Tautz

Das Thema „friedliche Revolution in Thüringen“ – behandelt am 17.Juni. Da kommen zwei geschichtsträchtige Ereignisse / Daten zusammen und gehören wohl auch zusammen, weil das eine schon 1953 große Unzufriedenheit manifestierte und das andere diese Unzufriedenheit friedlich umwandelte in große Zufriedenheit oder Zuversicht und große Freiheit.

Da sind zwei – die Pfarrerstochter Annette – und der zunächst klassenbewusste Arbeitersohn Lothar, den die Umstände zum Pfarrer machen – die sitzen da vor den Schülern und erzählen ihre Geschichte, die eine Geschichte der DDR ist, die nicht unbedingt typisch ist. Eine Geschichte von Nichtangepassten, die entweder ruhig bleiben oder sich engagieren – zumeist unter dem Dach der Kirche, weil dieses vermeintlich noch etwas Schutz bietet.

Aber sie erzählen nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern erklären auch, wie dieser Staat existieren konnte, wie er Angst machte, wie er unter Schülern IM anwarb („Die Stasi auf dem Schulhof“) am Beispiel der Schule in Wickersdorf oder wie er Menschen missbrauchte am Beispiel des Filmes „Jenseits der Mauer“.

Und die Schüler? Sie sind aufgefordert, sich damit zu beschäftigen, die Zeitzeugen für sich zu nutzen, Erfahrungen zu machen, Fragen zu stellen, Antworten zu finden. Das ist nicht leicht für jemanden, für den die DDR lange zurückliegende Geschichte ist und er sie nur aus den Erzählungen der Eltern oder aus einer – nun zum Glück nicht mehr vordergründig existierenden – Ostalgie-Welle kennt.

Man muss es wirken lassen und dann wieder fragen, was ist geblieben von diesem Projekt. Wir werden es tun.

Wir danken den beiden Referenten und der Stiftung „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ für diese Veranstaltung.